Kurioses Gesetz
Zu schnell gegangen? Slowakei führt Fußgänger-Tempolimit ein
Aktualisiert:
von dpa:newstime
Europäisches Land führt Tempolimit für Fußgänger ein
Videoclip • 01:03 Min • Ab 12
Ziel der Gesetzesänderung ist es, die Zahl der Verletzungen auf Gehwegen zu reduzieren. Dass die neue Geschwindigkeitsbegrenzung auch für Fußgänger:innen gilt, stößt nicht bei allen auf Verständnis.
Das Wichtigste in Kürze
In der Slowakei gilt ab 2026 ein kurioses Tempolimit: Auch Fußgänger:innen dürfen auf Gehwegen nicht schneller als sechs Kilometer pro Stunde gehen.
Das neue Gesetz soll die Sicherheit erhöhen.
Im Netz sorgt die Regelung jedoch für Spott und zahlreiche Witze.
In der Slowakei müssen sich künftig auch Fußgänger:innen an ein Tempolimit halten. Das sieht eine Novelle des Verkehrsgesetzes vor, die das Parlament in Bratislava am Dienstagnachmittag (28. Oktober) beschloss. Demnach darf man sich künftig auf Gehwegen im Ortsgebiet nicht schneller als mit sechs Kilometern pro Stunde fortbewegen. Das Gesetz tritt mit 1. Januar 2026 in Kraft.
"Das Hauptziel ist es, angesichts sich häufender Zusammenstöße mit Rollerfahrern die Sicherheit auf den Gehwegen zu erhöhen", begründete der Parlamentsabgeordnete und ehemalige Verkehrsminister Lubomir Vazny von der linksnationalen Partei Richtung - Slowakische Sozialdemokratie (Smer-SSD) den von ihm vorgelegten Gesetzesantrag. Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung gilt für Fußgänger:innen ebenso wie für Skater:innen, Scooter- und E-Rollerfahrer:innen sowie Radfahrer:innen, die in der Slowakei auch die Gehwege benützen dürfen.
Plan sorgte für Kopfschütteln und Witze
Dass das Tempolimit ausdrücklich auch für Fußgänger:innen gilt, sorgte vor dem Parlamentsbeschluss für manches Kopfschütteln und für Witze im Internet, wie etwa die Scherzfrage: "Kann ich in eine Radarfalle tappen, wenn ich noch schnell meinen Autobus erwischen will?"
Befürworter:innen verwiesen jedoch darauf, dass Autofahrer:innen nicht rechtzeitig anhalten könnten, wenn jemand unerwartet schnell über einen Zebrastreifen laufe und dass auch Fußgänger:innen an vielen Zusammenstößen mit Rollerfahrer:innen mit schuld seien.
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