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Wenige Tage nach seiner Hochzeit: Regisseur Rosa von Praunheim gestorben
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von dpaRegisseur Rosa von Praunheim ist tot. (Archivbild)
Bild: Michael Kappeler/dpa
Mit seinen Filmen setzte er sich schon in den 1970ern für schwule Sichtbarkeit ein. Nun ist Rosa von Praunheim im Alter von 83 Jahren gestorben. Nur wenige Tage nach seiner Hochzeit.
Der Berliner Filmemacher Rosa von Praunheim ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch (17. Dezember) im Alter von 83 Jahren, wie der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus seinem persönlichen Umfeld bestätigt wurde. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Von Praunheim war eine prägende Figur der Schwulenbewegung in Deutschland. Erst vor wenigen Tagen hatte er seinen langjährigen Partner Oliver Sechting geheiratet.
Im Laufe seiner Karriere drehte der Regisseur rund 150 Filme, darunter "Die Bettwurst", "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" und "Rex Gildo - Der letzte Tanz". Von Praunheim malte auch, schrieb Theaterstücke und Bücher ("Hasenpupsiloch").
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Seine ungewöhnlichen Auftritte
Von Praunheim, der gerne ungewöhnliche Kostüme trug, war auch für streitlustige Auftritte zum Beispiel in Talkshows bekannt. In seiner wohl umstrittensten Aktion hatte er 1991 den TV-Koch Alfred Biolek und den Komiker Hape Kerkeling im Fernsehen geoutet.
Von Praunheim verteidigte die Aktion später. Gerade Leute, die in den Medien präsent seien, hätten eine Verantwortung zu zeigen, dass Homosexualität eine gleichberechtigte Lebensform sei. "Wir müssen sichtbar sein", sagte er bei "Talk im Turm". Andere kritisierten die Aktion als übergriffig.
Ikone des Independentkinos
Der Künstler setzte sich mit der Aidskrise ("Ein Virus kennt keine Moral"), Sexarbeit und seiner eigenen Vergangenheit auseinander. Der Dokumentarfilm "Meine Mütter - Spurensuche in Riga" entstand, nachdem ihm seine Mutter erst spät im Leben erzählt hatte, dass er nicht ihr leiblicher Sohn war.
Von Praunheims Wirken habe Generationen von Künstlerinnen und Künstlern inspiriert, würdigte ihn das Filmfestival Max Ophüls Preis vor einigen Jahren.
In Interviews kokettierte er damit, dass ihm eine Wahrsagerin sein Sterbedatum vorhergesagt hatte, angeblich aber für das Jahr 2023. Der Tod sei in seiner Vorstellung etwas Herrliches, sagte er der Deutschen Presse-Agentur im Jahr 2022. "Sex nach dem Tode - glaube ich sehr stark dran."
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