"Steine haben sie begraben"
Laura Dahlmeier: Vater spricht über Todesdrama am Berg
Aktualisiert:
von Joachim Vonderthann:newstime
Laura Dahlmaier: Neue traurige Details zum Unfall-Drama
Videoclip • 01:16 Min • Ab 12
Auch Monate nach ihrem tragischen Tod bewegt Laura Dahlmeier die Menschen weiter. Ihr Vater erzählt jetzt vom Leben ohne seine am Berg verunglückte Tochter.
Das Wichtigste in Kürze
Laura Dahlmeier verunglückte am Laila Peak in Pakistan im Juli tödlich beim Bergsteigen.
Ihre Gedenkstätte in Partenkirchen wird regelmäßig besucht; die Anteilnahme ist weiterhin groß.
Ihr Vater verrät jetzt weitere Details.
Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier, die am 28. Juli beim Bergsteigen in Pakistan tödlich verunglückte, bleibt auch fünf Monate nach dem dramatischen Geschehnissen in den Herzen vieler Menschen präsent. Ihre Gedenkstätte im Kurpark von Partenkirchen zieht regelmäßig Besucher:innen an. Ihr Vater Andreas Dahlmeier zeigt sich von der Anteilnahme tief berührt: "Wenn ich dorthin gehe, bin ich nie allein. Die Anteilnahme ist immer noch riesengroß", sagte er der "Sport Bild".
Laura Dahlmeier "dort begraben, wo sie glücklich war"
Der tragische Unfall ereignete sich beim Abstieg vom 6096 Meter hohen Laila Peak im Karakorum-Gebirge, als ein Stein Laura Dahlmeier am Kopf traf und sie sofort tötete. Aufgrund eines Unwetters und der damit verbundenen Gefahr war eine Bergung ihres Leichnams nicht möglich. "Vielleicht wollte sie es auch so", mutmaßt ihr Vater, der dem Bericht nach seit 40 Jahren bei der Bergrettung in Garmisch-Partenkirchen arbeitet. "Laura ist dort begraben, wo sie glücklich war und sich frei fühlte." Diese Vorstellung tröste ihn: "Ich glaube, Laura hätte es so gewollt, in den Bergen ihren Frieden zu finden."
Biathlon-Olympiasiegerin legte Trauerfeier zu Lebzeiten fest
Laura Dahlmeier hatte zu Lebzeiten klare Vorstellungen darüber, wie ihre Trauerfeier aussehen sollte. Am 11. August fand diese in der Wallfahrtskirche St. Anton in Garmisch-Partenkirchen statt – nur für 200 geladene Gäste. Freunde aus der Kletterszene, der Bergwacht sowie Wegbegleiter:innen aus dem Biathlon waren anwesend, darunter Maren Hammerschmidt und ZDF-Kollege Sven Fischer. Die Musikauswahl, die Laura selbst getroffen hatte, spiegelte ihre Persönlichkeit wider: Darunter eine Version des Oberreintal-Liedes, dessen Refrain "Hei mi leckst am Arsch!" als Gruß unter Bergsteiger:innen gilt, wenn die Gipfelbesteigung geglückt ist.
Vater Andreas: "Musste immer mit dem Anruf rechnen"
Laura Dahlmeier war bekannt für ihre Geradlinigkeit und ihre Leidenschaft für die Berge, die ihr letztlich zum Verhängnis wurden. Ihr Vater Andreas nahm sie bereits im Alter von drei Jahren mit zum Klettern und war sich stets der Gefahren bewusst. "Ich musste immer mit dem Anruf rechnen, dass etwas passiert ist", sagte er. Dennoch bewahrte sie stets Umsicht und Erfahrung, doch auch Glück sei ein entscheidender Faktor für Bergsteiger:innen: "Je öfter man in die Berge steigt, desto größer ist die Gefahr, dass einmal etwas passiert."
"Geh raus zum Klettern, Papa"
Nach der Tragödie hielt Andreas Dahlmeier zunächst Abstand zu den Bergen, doch inzwischen hat er seine Leidenschaft wieder aufgenommen – ganz im Sinne seiner Tochter. "Das ist genau das, was Laura gewollt hätte", sagt er zu "Sport Bild". Ihre Botschaft an ihn sei klar gewesen: "Behaltet mich in guter Erinnerung, aber das Leben geht weiter! Steckt nicht den Kopf in den Sand! Geh raus zum Klettern, Papa!"
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Verwendete Quellen:
Bild: "Papa Dahlmeier über das Leben ohne Laura"
Nachrichtenagentur dpa
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