Diplomatische Eiszeit
Wegen Friedensnobelpreis für Machado: Venezuela schließt Botschaft in Norwegen
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von Max StrumbergerDie Friedensnobelpreisträgerin Machado wird vom Maduro-Regime verfolgt und muss sich seit langem verstecken.
Bild: Ariana Cubillos/AP/dpa
Venezuelas Regierung reagiert mit drastischen Maßnahmen: Die Verleihung des Friedensnobelpreises an María Corina Machado sorgt für Empörung in Caracas. Als Konsequenz kündigte das Land die Schließung seiner Botschaft in Norwegen an.
Das Wichtigste in Kürze
Die Vergabe des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado hat weitreichende Folgen:
Venezuela zieht sich aus Norwegen zurück und schließt seine Botschaft.
Venezuela und Norwegen steuern auf eine diplomatische Eiszeit zu. Der Grund: die Verleihung des Friedensnobelpreises an die prominente venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado. Nur drei Tage nach der Bekanntgabe der Auszeichnung hat die Regierung von Nicolás Maduro drastische Konsequenzen gezogen und ihre Botschaft in Oslo geschlossen. "Trotz unserer Differenzen bei mehreren Themen will Norwegen den Dialog mit Venezuela aufrechterhalten", erklärte eine Sprecherin des norwegischen Außenministeriums am Montag. Die Schließung der Botschaft sei "bedauerlich".
Das norwegische Nobelkomitee, das Machado am vergangenen Freitag mit dem renommierten Preis ehrte, betonte seine Unabhängigkeit von der Regierung in Oslo. Dennoch scheint die Entscheidung, Machado auszuzeichnen, in Caracas als gezielte Provokation wahrgenommen worden zu sein. Die Politikerin, die sich seit Jahren gegen das linksnationalistische Regime von Maduro stellt, ist eine Symbolfigur des Widerstands. Von ihren Anhänger:innen wird die 58-Jährige als "La Libertadora" – die Befreierin – gefeiert.
Ihre mutigen Auftritte, oft unter Lebensgefahr, haben sie zu einer Ikone gemacht. Wegen politischer Verfolgung hält die Aktivistin ihren Aufenthaltsort geheim. Ursprünglich wollte Machado bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr gegen Amtsinhaber Maduro antreten. Die Behörden untersagten ihr jedoch kurzerhand die Kandidatur. Stattdessen übernahm sie die Rolle der Sprecherin für den wenig bekannten Ersatzkandidaten Edmundo González Urrutia.
Machado widmet Friedensnobelpreis Trump
Machado hat die Auszeichnung "dem leidenden Volk Venezuelas" sowie US-Präsident Donald Trump gewidmet. "Diese Anerkennung des Kampfes aller Venezolaner ist ein Ansporn, unsere Aufgabe zu Ende zu bringen: die Freiheit zu erringen", teilte Machado auf X mit.
Venezuela stehe "kurz vor dem Sieg" und zähle heute "mehr denn je auf Präsident Trump, die Menschen der Vereinigten Staaten und Lateinamerikas sowie die demokratischen Nationen der Welt" als seine wichtigsten Verbündeten. "Ich widme diesen Preis dem leidenden Volk Venezuelas und Präsident Trump für seine entschlossene Unterstützung unserer Angelegenheit", teilte die Venezolanerin weiter mit. Trump hatte selbst große Hoffnungen, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet zu wegen, ging jedoch leer aus.
Das norwegische Nobelkomitee würdigte in Oslo Machados "unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie".
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