Entführungs-Prozess
Vater berichtet im Block-Prozess von massiven Ängsten der Kinder
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von dpaIm Hamburger Block-Protest hat sich der Vater ausführlich zu den Ängsten seiner Kinder geäußert.
Bild: Christian Charisius/dpa-Pool/dpa
Im Hamburger Prozess um die mutmaßliche Entführung der Block-Kinder schilderte der Vater die schweren Folgen für seine Familie: Panikattacken, Umzüge im Zeugenschutz-Stil – und neue Gewaltvorwürfe gegen die Mutter.
Alpträume, Angst das Haus zu verlassen und Panikattacken - das sind nach Angaben des Vaters der Block-Kinder die Folgen der Entführung an Silvester 2023/24. "Sie sind auf der Hut, dass ihre Mutter ihnen jemand hinterherschickt, der ihnen etwas antut", sagte Stephan Hensel, Ex-Mann von Christina Block, bei einer Befragung im Hamburger Prozess um die Entführung.
Nach einem jahrelangen Sorgerechtsstreit waren der zehnjährige Sohn und die damals 13-jährige Tochter mutmaßlich von Mitarbeiter:innen einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Nach wenigen Tagen mussten sie aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Rückholaktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet.
Leben wie im Zeugenschutzprogramm
Nach der Rückgabe der Kinder habe seine Familie zunächst in einem sogenannten Safe House gelebt. Doch trotz aller Sicherheitsvorkehrungen hätten die Kinder Angstzustände und Alpträume gehabt, sagte der Vater als Nebenkläger vor dem Landgericht. Die dänischen Behörden hätten Sicherheitsvorkehrungen wie bei einem Zeugenschutzprogramm getroffen.
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Er und seine dänische Ehefrau seien mit insgesamt fünf Kindern fünfmal umgezogen, zweimal hätten sie die Schule gewechselt. Dorthin gingen sie unter anderen Namen. Die Handys seien ausgetauscht worden, es gebe keine Social-Media-Profile. Auch Arztbesuche am Wohnort seien nicht möglich, aus Angst dabei ausspioniert zu werden.
"Die Kinder haben Probleme mit dem Rausgehen." Das sei vor allem in der dunklen Jahreszeit so. Für die ganze Familie sei noch keine Normalität eingetreten.
Vater bekräftigt Gewaltvorwürfe
Der Vater erhob erneut Gewaltvorwürfe gegen seine Ex-Frau. Im August 2021 hätten seine beiden jüngsten Kinder bei einem Wochenendbesuch bei ihm in Dänemark Gewalt geschildert, sagte Hensel.
Beispielsweise habe die Mutter den Jungen an den Haaren die Treppe hochgezogen, auf den Hinterkopf geschlagen oder eingesperrt. Block hatte die Gewaltvorwürfe in dem Verfahren bereits mehrfach als falsch zurückgewiesen und dem Vater wiederum vorgeworfen, die Kinder manipuliert zu haben.
"Es gab Gewalt im Hause und deshalb wollen sie nicht zurück zur Mutter", schilderte der Vater die Gespräche mit seinem Sohn und seiner Tochter 2021. Die Kinder waren danach - laut Hamburger Staatsanwaltschaft widerrechtlich - nicht nach Hamburg zur Mutter zurückgebracht worden. Es folgte ein jahrelanger Sorgerechtsstreit.
Kinder angeblich vernachlässigt
Blocks Verteidiger Ingo Bott fragte den Vater, ob er nach den Klagen der Kinder über Gewalt mit ihnen zu einem Arzt oder Psychologen gegangen sei. Das verneinte Hensel. Bott wollte zudem wissen, ob der Vater bei den Kindern Spuren von Misshandlungen gesehen habe, als er sie beim Duschen mal nackt sah. Ab und an habe er blaue Flecken bemerkt, wie sie Kinder beim Spielen erleiden, sagte Hensel. Der Sohn habe über eine Beule am Hinterkopf geklagt. Woher diese gekommen sei, wisse er genau wie bei den blauen Flecken aber nicht, sagte der Vater.
Er warf der Mutter auch vor, die Kinder vernachlässigt zu haben. Sie habe sich nicht um die Hygiene gekümmert. "Man hat es kaum im Auto ausgehalten, weil die Kinder so gestunken haben." Sie hätten in seinem Haus immer erst einmal geduscht und saubere Kleidung angezogen. Er habe das Jugendamt in Hamburg informiert, es sei aber nichts passiert. Der Sohn habe bei seiner Mutter Sachen von seiner älteren Schwester tragen müssen. Block hatte alle diese Vorwürfe bei ihrer Aussage bestritten.
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