Ausgewogene Ernährung?
Trinkmahlzeiten: Was die Stiftung Warentest am flüssigen Essen kritisiert
Aktualisiert:
von Joachim VonderthannTrinkmahlzeiten sind für viele eine bequeme und schnelle Alternative. Doch die Stiftung Warentest hat einige Kritikpunkte.
Bild: Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Trinkmahlzeiten versprechen eine schnelle Lösung für den Hunger unterwegs. Doch die Stiftung Warentest warnt vor übermäßigem Proteingehalt, hohem Zuckergehalt und fehlender Nachhaltigkeit für die Gesundheit.
Das Wichtigste in Kürze
Trinkmahlzeiten enthalten laut Stiftung Warentest oft zu viel Protein und Zucker, was gesundheitsschädlich sein kann.
Flüssige Nahrung ersetzt das Kauen nicht und sättigt weniger nachhaltig als feste Speisen.
Die Warentester:innen raten stattdessen zu Alternativen.
Warentest nimmt Trinkmahlzeiten unter die Lupe
Immer mehr Menschen greifen zu Trinkmahlzeiten, wenn es im Alltag schnell gehen muss. Die Idee dahinter: Flasche auf, austrinken, satt sein. Doch die Stiftung Warentest hat sechs Produkte von Marken wie Yfood, Huel, Barebells, Ehrmann, Kölln und Just Food genauer unter die Lupe genommen und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. Obwohl die Drinks besser abschneiden als ungesunde Fast-Food-Alternativen wie Currywurst mit Pommes, können sie eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen.
Zu viel Zucker, zu viel Protein
Die Tester:innen kritisieren insbesondere drei Punkte:
Hoher Proteingehalt der flüssigen Mahlzeiten: "Die Trinkmahlzeiten liefern unnötig viel Protein – teilweise fast dreimal so viel wie empfohlen. Das kann Menschen mit Nierenproblemen belasten", erklärt Jochen Wettach, Testleiter bei der Stiftung Warentest.
Auch der Zuckergehalt einiger Produkte gibt Anlass zur Sorge: Bis zu 30 Gramm Zucker pro Portion wurden gemessen – ein Wert, der den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lässt und Heißhungerattacken begünstigt. Insbesondere für Menschen mit Diabetes seien solche Produkte ungeeignet, so die Expert:innen.
Das Kauen fällt weg - und damit auch dessen Vorteil: So eine Trinkmahlzeit ist fix heruntergekippt - schließlich muss man sie nicht kauen. Dabei ist dieser Vorgang wichtig: Essen, das im Mund zerkleinert werden muss, macht uns in aller Regel länger satt. Vornehmlich Vollkornprodukte mit hohem Ballaststoffanteil fördern auch die Verdauung besser als flüssige Alternativen. Trinkmahlzeiten können zudem dazu verleiten, insgesamt mehr Essen zu sich zu nehmen als nötig.
Meal Prep als bessere Alternative
Die Stiftung Warentest rät dazu, sich trotz Zeitmangels Zeit für gesunde Ernährung zu nehmen. Das sogenannte Meal Prep, also das Vorbereiten von Mahlzeiten im Voraus, sei eine praktikable Lösung für den hektischen Alltag und deutlich gesünder als regelmäßiger Konsum von Trinkmahlzeiten. Als gelegentliche Notlösung können die Drinks zwar dienen, sollten jedoch keinesfalls zur alltäglichen Ernährung werden. Der Fokus sollte auf frischen und möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln liegen.
Mehr Informationen darüber, welche Produkte besonders problematisch sind, finden sich der Dezember-Ausgabe der Stiftung Warentest oder online unter www.test.de/trinkmahlzeit.
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Verwendete Quellen:
test.de. "Prost Mahlzeit? Besser nicht täglich!"
Nachrichtenagentur dpa
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