Auszeichnung
Mehr als nur Ruhm: So viel Preisgeld bekommen Gewinner eines Nobelpreises
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von Jana WejkumNobelpreisträger:innen, hier Klaus Hasselmann (rechts) und Benjamin List im Jahr 2021, dürfen sich nicht nur über eine Medaille, sondern auch über ein Preisgeld freuen. (Archivbild)
Bild: Tobias Schwarz/AFP-Pool/dpa
Einen Nobelpreis zu bekommen, ist wohl eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen weltweit. Doch wie viel ist so ein Nobelpreis eigentlich wert? Und woher stammt das Preisgeld?
Am Montag (6. Oktober) wurden die ersten Preisträger:innen der diesjährigen Nobelpreise bekannt gegeben: Mary E. Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi haben 2025 den Nobelpreis für Medizin gewonnen. In Physik dürfen sich drei Quantenforscher aus den USA über die Ehrung freuen. Sie gehören zu den mehr als 1.000 Menschen und Organisationen, die seit 1901 die begehrte Nobelmedaille bekommen haben.
Benannt wurde die Auszeichnung nach ihrem Gründer Alfred Nobel, einem schwedischen Unternehmer und Erfinder. Sie ehrt die größten Erfindungen in den Kategorien, Chemie, Physik, Medizin, Literatur und Frieden. Seit 1968 gehört inoffiziell der Nobelpreis für Wirtschaft dazu, der von der Schwedischen Reichsbank gestiftet wird. Doch lohnt sich ein Nobelpreis - vom Prestige abgesehen - auch finanziell?
Wie viel Geld bekommen die Nobelpreisträger:innen?
Die offizielle Nobelpreis-Website erklärt, dass Alfred Nobel im Jahr 1895, kurz vor seinem Tod, in seinem Testament festlegte, dass alle sechs Nobelpreise mit gleich viel Geld dotiert sein sollen. Die Höhe des Preisgelds orientiert sich an der ersten Verleihung im Jahr 1901. Wie der Deutschlandfunk berichtet, wurde das Preisgeld zuletzt 2023 um eine Million Schwedische Kronen (SEK) erhöht, um die Inflation auszugleichen. Im Jahr 2025 sind es damit insgesamt elf Millionen SEK pro Kategorie. Das entspricht je nach Wechselkurs knapp einer Million Euro.
Der Wirtschaftsnobelpreis wird laut "Tagesschau" von der Schwedischen Reichsbank mit der gleichen Summe dotiert, obwohl er nicht auf Alfred Nobels Testament zurückgeht.
Woher kommt das Preisgeld für die Nobelpreise?
Alfred Nobel regelte in seinem Testament neben der Höhe des Preisgelds auch dessen Finanzierung. Der Großteil seines Vermögens - damals rund 31 Millionen SEK - sollte gewinnbringend in einem Fonds angelegt werden. Die Gewinne daraus bilden noch heute die finanzielle Grundlage für die Verleihung der Nobelpreise.
Was ist eine Nobelmedaille wert?
Außer Geld bekommen die Ausgezeichneten auch ein Diplom und die goldene Nobelmedaille. Diese kann sehr viel mehr wert sein, als das Preisgeld selbst. So versteigerte der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow laut "Spiegel" 2022 seine Medaille für über 100 Millionen US-Dollar an einen anonymen Bieter. Mit dem Erlös wollte er geflüchteten ukrainischen Kindern helfen.
Müssen Nobelpreis-Gewinner:innen das Preisgeld untereinander teilen?
Pro Kategorie und Jahr dürfen maximal drei Personen mit einem Nobelpreis ausgezeichnet werden. Das ist explizit im Testament des Gründers Alfred Nobel vermerkt. Im Fall des Friedensnobelpreises können auch Organisationen - und damit deutlich mehr Personen - den Preis gewinnen. Gibt es mehrere Ausgezeichnete in einer Kategorie, teilen sich sie sich die Gewinnsumme.
Verwendete Quellen:
The Nobel Prize: "FAQ – Frequently asked questions"
ZDFheute: "Nobelpreise werden vergeben - alles, was Sie wissen müssen"
Deutschlandfunk: "Nobelpreisträger bekommen in diesem Jahr höheres Preisgeld"
Spiegel: "Russischer Friedensnobelpreisträger versteigert seine Medaille für 103,5 Millionen Dollar"
Tagesschau: "Wirtschaftsnobelpreis für drei Wohlstandsforscher"
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