Flugchaos

"Ich befolge keine Befehle" – Turkish-Airlines-Pilot widerspricht Fluglotsen im Anflug auf Maskat

Veröffentlicht:

von Damian Rausch

Ein Flugzeug im Himmel (Archivbild)

Bild: Julian Stratenschulte/dpa


Ein Pilot der Turkish Airlines widersetzt sich im Landeanflug einem Befehl der Flugsicherung – aus Sicherheitsgründen. "Ich befolge keine Befehle", erklärt er und sorgt mit seiner Ansage für Diskussionen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Turkish-Airlines-Pilot lehnte im Anflug auf Maskat eine Anweisung der Flugsicherung ab.

  • Er begründete die Weigerung mit internen Karten der Fluglinie, die die angegebene Flughöhe als nicht zulässig auswiesen.

  • Trotz des Konflikts blieb die Crew ruhig, schlug Alternativen vor und entschuldigte sich für den Tonfall.

Ein geplanter Landeanflug auf den Flughafen von Maskat ist für die Crew eines Turkish-Airlines-Flugs alles andere als routiniert verlaufen. Wie das indische Portal "Aviation A2Z" berichtet, kam es kurz vor der Landung zu einer hitzigen Auseinandersetzung zwischen dem Piloten und einem Fluglotsen – ausgelöst durch eine Differenz bei der vorgeschriebenen Sinkflughöhe.

Ungehorsam über den Wolken

Der Fluglotse wies die Maschine aus Istanbul an, auf 2.200 Fuß zu sinken. Der Pilot jedoch verweigerte das Kommando. Wörtlich erklärte er laut dem veröffentlichten Funkmitschnitt: "Ich befolge keine Befehle."
Hintergrund der Ablehnung war die unternehmensinterne Navigationskarte der Airline, die diese Höhe für den betreffenden Luftraum offenbar nicht vorsieht. Ohne ausdrückliche Bestätigung, dass 2.200 Fuß in diesem Abschnitt sicher seien, blieb der Pilot bei seiner Entscheidung.

Ruhiger Ton trotz klarer Haltung

Trotz des ungewöhnlichen Widerstands blieb die Besatzung professionell. Der Pilot schlug alternative Höhen vor und versuchte, die Situation zu deeskalieren. Für seinen Ton entschuldigte er sich ausdrücklich – ließ aber keinen Zweifel an seiner Haltung.

"Ich befolge keine Befehle", bleibt das zentrale Zitat, das seither in sozialen Netzwerken diskutiert wird. Das Audio der Kommunikation ist auf YouTube abrufbar – ein seltener Vorgang, da laut "Aviation A2Z" solche Mitschnitte außerhalb der USA kaum öffentlich gemacht werden.

Sicherheit geht vor Vorschrift

Wie das Fachporta "Legal Clarity" erklärt, sind Piloten grundsätzlich verpflichtet, den Anweisungen der Flugsicherung zu folgen. Doch in bestimmten Situationen – etwa bei Sicherheitsbedenken, technischen Problemen oder Mindesthöhenunterschreitungen – dürfen sie davon abweichen. Letztlich trägt der Pilot die volle Verantwortung für die Sicherheit an Bord.

Der Vorfall macht deutlich: Auch im streng regulierten Luftverkehr kann es zu Meinungsverschiedenheiten kommen – und manchmal sind klare Worte nötig, um die Sicherheit über alle Vorschriften zu stellen.


Verwendete Quellen:

FOCUS: Pilot legt sich kurz vor Landung mit Fluglotsen an: "Ich befolge keine Befehle"

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