Todesdrama auf Kreuzfahrt

66-Jährige stürzt betrunken von Bord – Tochter verklagt Kreuzfahrtgesellschaft

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von Benedikt Rammer

Eine 66-jährige Frau ist vom Kreuzfahrtschiff "Allure of the Seas" gestürzt und gestorben.(Archivbild)

Bild: imago images/Dean Pictures


Eine Kreuzfahrt endet mit dem tragischen Tod einer 66-jährigen Frau, die stark alkoholisiert über Bord ging. Nun erhebt ihre Tochter schwere Vorwürfe gegen die Kreuzfahrtgesellschaft und fordert ein Umdenken beim Alkoholausschank.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine 66-Jährige stürzte betrunken von einem Kreuzfahrtschiff in den Tod; ihre Tochter erhebt schwere Vorwürfe.

  • Die Getränkeflatrate der Kreuzfahrtgesellschaft soll maßgeblich zum Vorfall beigetragen haben.

  • Der Fall könnte eine Änderung des Alkoholausschanks auf Kreuzfahrten nach sich ziehen.

Ein schlimmer Vorfall auf einer Taylor-Swift-Kreuzfahrt mit entsprechenden Partys und Karaoke-Events sorgt für Schlagzeilen und juristische Konsequenzen. Die 66-jährige Dulcie White buchte mit ihrer Tochter Megan Klewin eine Reise auf der "Allure of the Seas", einem Schiff der Royal-Caribbean-Gruppe. Doch die Reise, die im Oktober 2024 von Miami aus startete und auf die Bahamas führen sollte, endete laut US-Medien tragisch: White stürzte betrunken vom Balkon ihrer Kabine in den Tod.

Laut Aussagen der Tochter habe ihre Mutter eine Flatrate für alkoholische Getränke gebucht und daraufhin innerhalb von nur sechs Stunden ununterbrochen Alkohol konsumiert. Trotz ihres zunehmend besorgniserregenden Zustands – sie sei laut Zeugen schwankend, lallend und glasig blickend gewesen – habe das Bordpersonal weiterhin Alkohol ausgeschenkt. Erst ein anderer Passagier habe eingegriffen und sie in ihre Kabine zurückgebracht. Wenig später ereignete sich der tödliche Sturz.


Kritik am Alkoholausschank auf Kreuzfahrten

Die Tochter wirft der Kreuzfahrtgesellschaft vor, mit ihren Getränkeflatrates ein gefährliches System zu fördern, das den übermäßigen Konsum von Alkohol begünstige. Unterstützt wird sie dabei vom US-Anwalt Spencer Aronfeld aus Miami, der eine Klage gegen Royal Caribbean eingereicht hat. Er sagte gegenüber CBS News: "Royal Caribbean verkaufte nicht nur Getränke – sie verkauften Gefahr." Aronfeld fordert, dass die gesamte Branche ihr Verhalten überdenkt und den Alkoholausschank auf Kreuzfahrten stärker reguliert.

Die Kreuzfahrtgesellschaft wird beschuldigt, aus dem übermäßigen Alkoholkonsum ihrer Passagier:innen Profit zu schlagen, während sie deren Sicherheit nicht ausreichend gewährleiste. Für die Tochter sei es besonders schmerzhaft, dass ihre letzte Erinnerung an ihre Mutter deren Zustand in völliger Trunkenheit sei.

Forderungen nach Reformen

Der Fall könnte weitreichende Folgen für die Kreuzfahrtbranche haben. Die Klage zielt darauf ab, die All-inclusive-Versprechen der Anbieter zu überdenken, insbesondere im Hinblick auf unbegrenzten Alkoholkonsum. Kritiker:innen wie Aronfeld warnen davor, dass solche Angebote die Risiken für Passagier:innen auf hoher See erhöhen und die Sicherheit gefährden könnten.


Verwendete Quellen:

CBS News: "Royal Caribbean sued over South Florida woman's fatal fall on Taylor Swift-themed cruise"

New York Post: "NY mom was overserved alcohol before fatal fall overboard on Taylor Swift-themed cruise: lawsuit"

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