Verschärfte Sicherheitsauflagen

15 Jahre nach Fukushima: Japan nimmt weltgrößtes Atomkraftwerk wieder in Betrieb

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von Jana Wejkum

Japans Atomaufsicht hat erstmals seit der Katastrophe in Fukushima zwei Reaktoren des verantwortlichen Betreiberkonzerns Tepco für sicher erklärt. (Archivbild)

Bild: -/dpa


Nach der verheerenden Katastrophe verzichtete Japan seit 2011 kurzzeitig auf Atomenergie. Inzwischen sind einige der Kraftwerke wieder am Netz.

Fast 15 Jahre stand das weltgrößte Atomkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa in Japan still. Jetzt hat das Parlament der Präfektur Niigata der erneuten Inbetriebnahme des Kraftwerks zugestimmt. Der Reaktor Nr. 6 soll rund um den 20. Januar 2026 wieder hochgefahren werden.

Nachdem 2011 ein schweres Erdbeben und ein Tsunami einen Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi ausgelöst hatten, wurden alle 54 Betriebe des Landes abgeschaltet. Laut der World Nuclear Association nahm Japan seitdem nach und nach 14 von 33 noch betriebsfähigen Kernkraftwerken wieder ans Netz.

Kashiwazaki-Kariwa wird das erste sein, welches dem Betreiber Tepco gehört, der auch das havarierten Kernreaktor in Fukushima betrieben hat. Tepco fordert seit längerem, die Atomreaktoren wieder hochfahren zu dürfen, da die Ersatz-Wärmekraftwerke hohe Importkosten mit sich bringen.

Bevölkerung äußert Sicherheitsbedenken

Bereits 2017 hatte die Atomaufsicht die Reaktoren 6 und 7 des Kraftwerks Kashiwazaki-Kariwa für sicher erklärt. Sie erfüllen demnach die nach der Fukushima-Katastrophe verschärften Sicherheitsauflagen. Es gab dennoch breiten Widerstand aus der Bevölkerung.

Tepco-Unternehmenssprecher Masakatsu Takata betonte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters die Sicherheit des Reaktors: "Wir fühlen uns weiterhin stark verpflichtet, dass ein solcher Unfall nie wieder vorkommt und dass die Bevölkerung Niigatas niemals etwas Ähnliches erleben müssen."

Die Wiederinbetriebnahme ist Teil des Versuchs, Japan unabhängiger von teuer importierten fossilen Brennstoffen zu machen. Die neugewählte japanische Premierministerin Sanae Takaichi gilt laut CNN als Verfechterin von Atomenergie.

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Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

CNN: "Japan to restart the world’s biggest nuclear power plant, 15 years after Fukushima disaster"

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