Die lila Kuh in Schieflage

Verkaufseinbruch: Darum sind Milka-Tafeln im Handel so rabattiert

Veröffentlicht:

von Michael Reimers

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Milka schrumpft Schokoladentafeln

Videoclip • 01:05 Min • Ab 12


Weniger verkaufte Schokolade und Preiserhöhungen: Der Milka-Hersteller kämpft gegen sinkenden Absatzzahlen und versucht zusammen mit dem Handel durch Rabatte den Verkauf anzukurbeln.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Milka-Hersteller Mondelez verzeichnet ein schwaches Geschäftsjahr.

  • Nach Preiserhöhungen und Packanzugverkleinerungen will Milka nun die Verkäufe wieder anschieben.

  • Mit Rabattaktionen im Handel sollen die Absatzzahlen zum Ende des Geschäftsjahres wieder angekurbelt werden.

Die Schokolade mit der lila Kuh gehört eigentlich zu den beliebstesten Schokoladensorten der Deutschen. Doch Preisanstiege, eine Verkleinerung der Packungsgröße und eine erneute Verteuerung lassen die Milka-Tafeln in der Gunst der Konsument:innen fallen.

Trotz eines Umsatzplus von elf Prozent kämpft der Hersteller Mondelez mit rückläufigem Absatz. Dieser ging in Deutschland um 7,5 Prozent zurück und damit deutlich stärker als in anderen Ländern,  wie die "Wirtschaftswoche" berichtet.


Milka jüngst immer wieder in der Kritik

Aus der 100-Gramm-Packung wurde zum gleichen Preis die 90-Gramm-Packung, und dann hob Mondelez auch noch den Verkaufspreis an. Hintergrund seien die stark gestiegen Kakaopreise, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Einen Schritt, den Verbraucherschützer:innen heftig kritisieren. Für diese Verkaufspolitik wurde dem Unternehmen der "Goldene Windbeutel" für die "dreistesten Werbelüge des Jahres" der Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch verliehen.

Handel kontert schwache Milka-Zahlen mit Rabatten

Um dem Verkaufsrückgang entgegenzuwirken, reagieren Ketten wie Penny und Kaufland mit großen Rabatten auf die lila Tafeln. Stellenweise ist die Milka-Schokolade um die Hälfte des Preises reduziert. Bei Penny ging die 90-Gramm-Tafel für gerade einmal einen Euro über die Ladentheke – Kaufland reduzierte die Milka-Schokolade zeitweise um mehr als 50 Prozent, wie "t-online" meldet.

Das ist laut "Wirtschaftswoche" jedoch nicht allein Entscheidung der Discounter, sondern auch des Herstellers selbst. Mit solchen Aktionen wolle Mondelez gegen Jahresende in die Preisoffensive gehen und so die Verkaufszahlen pushen. Handel und Industrie stimmen demnach gemeinsam die Rabatte ab.


Wird Milka-Schokolade bald noch teurer?

Bei der letzten Preiserhöhung soll es laut Berichten der "Wirtschaftswoche" nicht blieben. Der Hersteller plane nochmals 20 Prozent auf den bisherigen Preis aufzuschlagen. Hintergrund seien die höheren Kosten für Verpackung und Mitarbeitenden-Löhne. Und das, obwohl der Zuckerpreis - ein Hauptbestandteil der Schokolade - seit 2023 wieder sinkt, so "t-online".


Verwendete Quellen:

t-online: "Umsatzrückgang: Preisschlacht bei Milka-Schokolade"

Wirtschaftswoche: "Milka schwächelt – so reagieren die Händler jetzt"

Nachrichtenagentur dpa

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