Neue Umfrage
Verbrenner-Comeback? Mehrheit der Deutschen unterstützt EU-Kehrtwende
Veröffentlicht:
von dpa:newstime
EU will Verbrenner-Aus kippen
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Die EU erwägt ein Zurückrudern beim Verbrenner-Aus – und eine Mehrheit in Deutschland begrüßt das. Doch der mögliche Kurswechsel spaltet Politik und Wirtschaft.
Das Wichtigste in Kürze
Die EU denkt über ein Comeback für den Verbrennungsmotor nach – und die Deutschen sind klar dafür.
Eine neue Umfrage zeigt breite Zustimmung zur Abkehr vom geplanten 2035-Aus.
Doch der Kurswechsel sorgt in Politik und Wirtschaft für heftige Spannungen.
Die Pläne der EU-Kommission, das sogenannte Verbrenner-Aus zurückzunehmen, stoßen in Deutschland auf breite Zustimmung. Knapp zwei Drittel der Bundesbürger:innen unterstützen das Vorhaben, wie eine repräsentative Umfrage zum ZDF-"Politbarometer" ergab.
Demnach sind 63 Prozent der Meinung, dass auch nach 2035 noch Autos mit Verbrennungsmotoren wie Benziner oder Diesel neu zugelassen werden sollten. Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten ist dagegen.
Die EU-Kommission will empfehlen, auch nach 2035 Neuwagen mit Verbrennertechnologie zuzulassen, wie der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus Kommissionskreisen bestätigt wurde. Der Vorschlag muss noch vom Kollegium der EU-Kommissarinnen und -Kommissare angenommen werden.
Vertreter:innen der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich 2022 eigentlich darauf geeinigt, dass Neuwagen in der EU von 2035 an im Betrieb kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO₂) mehr ausstoßen dürfen.
Von dieser Vorgabe soll nach Angaben aus Kommissionskreisen nun Abstand genommen werden. Ausgestoßene Klimagase sollen aber durch andere Maßnahmen kompensiert werden. Dies wäre zum Beispiel durch den Einsatz von umweltfreundlich hergestelltem "grünen Stahl" denkbar.
Die Branche und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatten eindringlich für eine Aufweichung beim Verbrenner-Aus geworben. Die Grünen und einige Expert:innen sind über den Richtungswechsel bestürzt.
EU will Pläne kommende Woche präsentieren
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) forderte eine von der EU-Kommission eine faire Paketlösung. "Die Anpassungen der Regulierung dürfen nicht zulasten derjenigen Unternehmen gehen, die hier in Europa im Vertrauen auf die bestehenden europäischen Rahmenbedingungen massiv in die Elektromobilität investiert haben", sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae.
Die Brüsseler Behörde will mögliche Änderungen kommende Woche vorstellen. Neben Vorschlägen zum Verbrenner-Aus sollen demnach auch weitere Maßnahmen wie eine Batterie-Strategie und Vorschläge für umweltfreundlichere Dienstwagen vorgelegt werden.
Für das "Politbarometer" befragte die Forschungsgruppe Wahlen vom 9. bis 11. Dezember 2025 insgesamt 1.295 Wahlberechtigte telefonisch und online.
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