Bargeldversorgung in Bayern
Keine Automaten mehr: Oberbank schafft Bargeld in Filialen ab
Veröffentlicht:
von Claudia ScheeleÖsterreichische Oberbank schafft Bargeld in Filialen ab.
Bild: Monika Skolimowska/dpa
In mehreren bayerischen Filialen der Oberbank gibt es seit Ende August kein Bargeld mehr. Die österreichische Bank begründet den Schritt mit einer veränderten Nachfrage – doch der Kurswechsel sorgt für Kritik.
Die Oberbank, ein österreichisches Kreditinstitut mit 16 Niederlassungen in Süddeutschland, hat seit Ende August in fünf bayerischen Filialen, darunter München und Unterschleißheim, ihre Bargeldservices eingestellt.
Automaten und Kassen wurden geschlossen, Kund:innen können dort kein Bargeld mehr abheben. Hinweise an den Türen der Filialen weisen darauf hin, dass Auszahlungen nur noch an Automaten anderer Banken oder an Supermarktkassen möglich sind.
Veränderte Nachfrage als Begründung
Die Oberbank begründet diesen Schritt mit einer sich wandelnden Nachfrage. Immer weniger Kund:innen zahlten bar, die meisten erledigten ihre Bankgeschäfte inzwischen online oder mit Karte. Bereits vor drei Jahren hatte das Institut in den betroffenen Filialen die Kontoauszugsdrucker abgeschafft. Nun folgt der nächste Schritt: Auch die Öffnungszeiten wurden reduziert – beispielsweise ist die Filiale in Unterschleißheim nur noch zweimal pro Woche für jeweils zwei Stunden geöffnet. Langfristig sollen auch die übrigen elf bayerischen Standorte diesem Modell folgen.
Kritik an der Abschaffung von Bargeld
Der Kurswechsel der Oberbank stößt aufKritik von Verbraucherschützer:innen und Politiker:innen. Sie warnen vor einer schleichenden Entmündigung älterer Menschen oder weniger digital affiner Kund:innen, die weiterhin auf Bargeld angewiesen sind. "Das Recht auf analoges Leben darf nicht beschnitten werden", mahnen Kritiker:innen.
Auch andere Banken in der Region halten weiterhin an Bargeldservices fest. Die Stadtsparkasse München investiert derzeit in neue Automaten, und auch Deutsche Bank sowie Commerzbank setzen weiterhin auf Kassen und Geldautomaten in ihren Filialen.
Beliebtheit von Bargeld bleibt ungebrochen
Obwohl digitale Zahlungsmethoden auf dem Vormarsch sind, bleibt Bargeld in Deutschland und Europa weiterhin sehr beliebt.
Laut einer Studie der Europäischen Zentralbank wurden 2024 mehr als die Hälfte aller Einkäufe im Laden mit Scheinen und Münzen bezahlt. Besonders bei kleinen Summen oder Zahlungen zwischen Privatpersonen spielt Bargeld eine wichtige Rolle.
Mehr als 60 Prozent der Menschen finden es zudem wichtig, weiterhin die Möglichkeit zu haben, bar zu zahlen. Für viele bedeutet Bargeld eine bessere Kontrolle über die eigenen Ausgaben und einen Schutz der Privatsphäre. In Deutschland bleibt Bargeld das Zahlungsmittel Nummer eins.
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