Sonderaufpasser
"Gravierende Mängel": Digitalbank N26 im Visier der Finanzaufsicht Bafin
Aktualisiert:
von Michael ReimersDie Smartphone-Bank N26 ist in den Fokus der Bafin geraten.
Bild: Christophe Gateau/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Ein Sonderbeauftragter soll der Smartphone-Bank N26 auf die Finger schauen. Die Bafin hat einige Mängel festgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
Die Smartphone-Bank N26 hat erneut schwerwiegende Probleme mit der Finanzaufsicht Bafin.
Wegen "gravierender Mängel" im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie bei der Organisation des Kreditgeschäfts wurden umfangreiche Maßnahmen festgelegt.
Ein Sonderbeauftragter wurde eingesetzt, um die Einhaltung der Vorgaben zu überwachen.
Die Smartphone-Bank N26 steht erneut im Fokus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Aufgrund "gravierender Mängel" im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie bei der Organisation des Kreditgeschäfts hat die Behörde ein umfangreiches Maßnahmenpaket angeordnet.
Behördliche Anordnungen
Die Bafin fordert, dass "die N26 Bank SE angemessene und wirksame Maßnahmen ergreifen muss, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen". Ein Sonderbeauftragter wurde eingesetzt, um die Einhaltung dieser Vorgaben zu überwachen.
Sowohl eine Sonderprüfung als auch die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 ergaben nach Angaben der Behörde, "dass die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation bei der N26 Bank SE nicht gegeben war". Die kritischen Ergebnisse der Sonderprüfung führten im laufenden Jahr bereits zu Personalveränderungen an der Führungsspitze der Bank.
Konkrete Einschränkungen
Die Bafin hat N26 untersagt, in den Niederlanden weiteres Neugeschäft mit Hypothekenkrediten zu betreiben. Auch die Verbriefung von Forderungen aus diesem Geschäft, also die Bündelung in handelsfähige Wertpapiere, ist dem Institut nicht mehr gestattet. Darüber hinaus wurden zusätzliche Eigenmittelanforderungen festgelegt, um Risiken besser abzufedern. Die Anordnungen sind seit dem 10. und 13. Dezember 2025 bestandskräftig.
Vorgeschichte mit der Aufsicht
Dies ist nicht der erste Konflikt zwischen N26 und der Finanzaufsicht:
2021 warf die Bafin dem deutschen Start-up vor, bei seinem rasanten Wachstum zu wenig zur Bekämpfung von Geldwäsche zu unternehmen und verhängte eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro wegen verspätet eingereichter Geldwäscheverdachtsmeldungen 1. Auch damals wurde ein Sonderbeauftragter eingesetzt.
2024 musste N26 wegen zu spät gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle im Jahr 2022 eine weitere Geldbuße von 9,2 Millionen Euro zahlen.
Von November 2021 bis Juni 2024 war N26 durch Auflagen der Bafin in ihrem Wachstum begrenzt und durfte maximal 50.000 Neukund:innen pro Monat aufnehmen.
Aktuelle Situation der Bank
N26 ist nach eigenen Angaben in 24 europäischen Ländern aktiv und verfügt über 4,8 Millionen ertragsrelevante Kund:innen (Stand Ende 2024). Bei ertragsrelevanten Kund:innen handelt es sich um vollständig legitimierte und aktive Kontoinhaber:innen, mit denen Umsatz generiert wird.
In den Niederlanden ist N26 unter der Marke "Neo Hypotheken" auch in der Immobilienfinanzierung aktiv gewesen – ein Bereich, der nun von den aktuellen Einschränkungen betroffen ist.
Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
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