Goldpreis erreicht Allzeithoch
Gold auf Rekordjagd: Weltweite Krisen treiben Anleger zum Edelmetall
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von Benedikt RammerEin Goldbarren (12,5 kg) liegt beim Edelmetallhändler Pro Aurum in einem Tresor auf einem Tisch.
Bild: Sven Hoppe/dpa
Der Goldpreis hat mit 3809 US-Dollar pro Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Politische Unsicherheiten, Inflation und starke Zentralbankkäufe machen das Edelmetall zum bevorzugten Wertspeicher.
Das Wichtigste in Kürze
Der Goldpreis erreichte mit 3809 US-Dollar pro Feinunze ein neues Allzeithoch.
Politische Unsicherheiten und Zentralbankkäufe treiben die Nachfrage nach Gold massiv an.
Analyst:innen sehen die Geldpolitik der Fed als entscheidenden Faktor für die weitere Entwicklung des Goldpreises.
Der Goldpreis hat einen neuen Meilenstein erreicht: Am Montagmorgen (29. September) stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) laut "WirtschaftsWoche"auf 3809 US-Dollar (3240 Euro). Damit wurde ein neues Allzeithoch markiert. Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall eine beeindruckende Wertsteigerung von 45 Prozent verzeichnet – eine Performance, die andere Anlageklassen wie Bitcoin oder den Dax weit hinter sich lässt.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der letzten drei Jahre: Mit einem Anstieg von fast 130 Prozent hat Gold seine Position als sicherer Hafen für Anleger:innen weiter ausgebaut. Im Vergleich dazu konnten Bitcoin, der Dax oder der Dow Jones in diesem Jahr nur einstellige bis moderate zweistellige Zuwächse verbuchen.
Krisen und Unsicherheit als Preistreiber
Die weltweiten Krisen sind einer der Hauptgründe für die Rallye des Goldpreises. Der andauernde Krieg in der Ukraine sorgt für Unsicherheit an den Finanzmärkten, und viele Anleger:innen suchen Zuflucht in Gold, das traditionell als stabiler Wertspeicher gilt. Auch die politischen Spannungen in den USA spielen eine Rolle: Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung sowie wiederholte Angriffe von Präsident Donald Trump auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed haben das Vertrauen in den Dollar geschwächt.
Die Kombination aus geopolitischen Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit hat das Edelmetall für viele Anleger:innen noch attraktiver gemacht.
Zentralbanken und ETFs befeuern Nachfrage
Neben politischen Faktoren treiben auch Zentralbanken den Goldpreis weiter nach oben. Besonders Schwellenländer kaufen massiv Gold, um ihre Währungsreserven zu diversifizieren und sich gegen wirtschaftliche Risiken abzusichern. Gleichzeitig boomt der Markt für Gold-ETFs (Exchange Traded Funds). Laut einer Analyse von Deutsche Bank Research gehört 2025 bereits jetzt zu den drei Jahren mit den größten Zuflüssen in diese Fonds seit ihrer Einführung.
Die weitere Entwicklung hängt stark von der US-Geldpolitik ab. "Wir halten den Lockerungskurs der Fed für das beste Signal, dass die ETF-Bestände 2026 eher wieder steigen als fallen dürften", heißt es laut der "Bild"-Zeitung in dem Bericht von Deutsche Bank Research. Sollte die Notenbank jedoch einen härteren Kurs einschlagen oder die Inflation zurückgehen, könnte dies den Höhenflug des Goldpreises bremsen.
Auch abseits kurzfristiger Schwankungen bleibt Gold für viele Anleger:innen eine langfristige Absicherung gegen Inflation und Währungsschwankungen. Während Aktien und Anleihen stark von Konjunktur und Politik abhängig sind, hat sich das Edelmetall als stabiler Wertspeicher etabliert. Die Nachfrage dürfte daher auch in Zukunft hoch bleiben – selbst wenn kurzfristig Rückschläge möglich sind.
Verwendete Quellen:
WirtschaftsWoche: "Gold kostet erstmals mehr als 3800 Dollar"
"Bild"-Zeitung: "Goldpreis knackt erstmals die 3800-Dollar-Marke"
Nachrichtenagentur dpa
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