Schlau GmbH pleite

Einrichtungskette Hammer: 66 Filialen droht Schließung

Veröffentlicht:

von Michael Reimers

Bundesweite sind zahlreiche Hammer-Einrichtungsmärkte der insolventen Unternehmensgruppe Brüder Schlau von der Schließung bedroht.

Bild: IMAGO / snowfieldphotography


Die Unternehmensgruppe Brüder Schlau aus NRW schließt voraussichtlich nicht nur den Großteil ihrer Handwerkermärkte. Auch ein Drittel der bundesweit 180 Filialen ihrer Einrichtungskette Hammer soll vor dem Aus stehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Insolvenz der Unternehmensgruppe Schlau aus Porta Westfalica zieht offenbar größere Folgen nach sich als anfangs gemeldet.

  • Medienberichten zufolge sollen bundesweit 66 der etwa 180 Hammer-Einrichtungsmärkte geschlossen werden.

  • Kürzlich war bereits bekannt geworden, dass auch 50 der 60 Schlau-Handwerkermärkte der Firma von der Schließung bedroht sind.

Nachdem die Unternehmensgruppe Brüder Schlau GmbH & Co KG aus Porta Westfalica im Juni Insolvenz angemeldet hatte, wurde nun bekannt, dass offenbar 66 der bundesweit mehr als 180 Filialen für Raumausstattung und Heimtextilien der Enrichtungskette "Hammer" schließen und unter neuem Namen weitergeführt werden sollen. Anfang September war bereits über das Aus für 50 der 60 Schlau-Handwerkermärkte berichtet worden.

"Hammer"-Filialen in fünf Bundesländern von Schließung bedroht

Wie mehrere Medien unter Berufung auf eine interne Liste der betroffenen Märkte melden, die das "Westfalen-Blatt" veröffentlichte, sind vor allem Standorte in Nordrhein-Westfalen betroffen. Dort hat das Traditionsunternehmen aus Porta Westfalica seinen Sitz. Doch neben Münster, Minden, Krefeld oder Bielefeld stehen auch Hammer-Filialen in weiteren Bundesländern auf der Streichliste: in Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen. 50 der 60 Fachmärkte des Unternehmens, die unter dem Namen Schlau firmieren und sich an Handwerksbetriebe richten, sollen den Informationen zufolge ebenfalls geschlossen werden.


Fast 4.000 Angestellte müssen um Job bangen

Insgesamt hat das Unternehmen rund 3.900 Beschäftigte. Nachdem die Brüder Schlau GmbH & Co KG aus Porta Westfalica in finanzielle Schieflage geraten war, stellte sie Ende Juni einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Bielefeld.

Generalbevollmächtigter ist der Bielefelder Rechtsanwalt Yorck Streitbörger, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Gemeinsam mit der Geschäftsführung soll er die Sanierung vorantreiben. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Dirk Andres bestellt.

Traditionsfirma aus Porta Westfalica vor dem Aus

Der Handelskonzern Schlau wurde dpa zufolge 1921 als Farbengroßhandlung von den Brüdern Theodor und Wilhelm Schlau in Minden gegründet. Die ersten Hammer-Einrichtungsmärkte eröffneten 1976 in Bremerhaven und Lübbecke.

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