Öffentliche Sicherheit

Zwischen Glühwein und Polizeipräsenz: Wie sicher sind Bayerns Weihnachtsmärkte?

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von Magdalena Fürst

Bayerns Städte haben für die Weihnachtsmärkte Sicherheitskonzepte erarbeitet. (Archivbild)

Bild: Daniel Vogl/dpa


Ende November beginnen in Bayern die Weihnachtsmärkte. In die Vorfreude auf Glühwein und Lebkuchen mischt sich Angst vor Anschlägen wie 2024 in Magdeburg. Wie sorgen die Städte für Sicherheit?

"Keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne"

Mit massiven Absperrungen, verstärkten Polizeikontrollen und kommunalen Sicherheitsdiensten wollen Bayerns Städte auf den bald beginnenden Weihnachtsmärkten Anschläge verhindern. Die Sicherheitskonzepte seien in den vergangenen Jahren überarbeitet, aktualisiert und verstärkt worden, teilten mehrere Städte im Freistaat auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Vor gut einem Jahr war ein Mann mit einem 340 PS starken Mietwagen über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren und hatte sechs Menschen getötet und mehr als 300 zum Teil schwer verletzt. Am Montag hat der Prozess gegen den Angeklagten aus Saudi-Arabien begonnen. Die Tat hatte für Diskussionen über die Sicherheit auf Großveranstaltungen wie Volksfesten oder Weihnachtsmärkten gesorgt und Städte dazu veranlasst, ihre Sicherheitskonzepte zu überarbeiten.

"Wir sehen keine konkrete Gefahr, es gibt keine konkreten Hinweise auf irgendwelche Anschlagspläne, auch keine Drohungen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag im Interview mit dem Radiosender Bayern 2 mit Blick auf die Weihnachtsmärkte, die in den meisten bayerischen Städten Ende November losgehen. "Aber es gibt natürlich immer eine abstrakte Gefahr, ein gewisses Grundrisiko."

Messer sind nach dem Waffengesetz verboten

In München sieht man sich gut vorbereitet auf den Christkindlmarkt, der am 24. November startet. Ein umfassendes Sicherheitskonzept sei in enger Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und weiteren städtischen Behörden erarbeitet worden, teilte das Referat für Arbeit und Wirtschaft mit.

Das Mitführen von Messern und anderen Waffen sei laut Waffengesetz auf allen Weihnachtsmärkten verboten. Beim Münchner Christkindlmarkt, der sich über weite Teile der Fußgängerzone rund um den Marienplatz erstreckt, gibt es den Angaben nach keine Einlasskontrollen. Die Polizei gibt allerdings an, "in begründeten Fällen selektive Taschenkontrollen" durchzuführen. Zudem sei das Gebiet videoüberwacht und ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Die Zufahrten würden durch Poller und andere Absperrmaßnahmen gesichert.

"Ereignisse wie in Magdeburg werden berücksichtigt"

"Das Sicherheitskonzept für den Nürnberger Christkindlesmarkt wird in enger Abstimmung mit Polizei, Feuerwehr und diversen Dienststellen der Stadt jedes Jahr aktualisiert und an eventuelle neue Vorgaben oder Gegebenheiten angepasst", teilte ein Sprecher der Stadt mit. "Dabei werden auch die Ereignisse in Magdeburg 2024 berücksichtigt." Details zum Konzept wolle man nicht bekanntgeben. Der Christkindlesmarkt ist einer der ältesten, größten und bekanntesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Jedes Jahr lockt er Besucher aus aller Welt an – 2024 kamen nach Schätzungen der Stadt rund zwei Millionen Menschen.

Betonquader sichern Festplatz ab

Die Stadt Regensburg hat nach Angaben einer Sprecherin in Abstimmung mit der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet. So würden unter anderem rund um den Neupfarrplatz, auf dem der städtische Christkindlmarkt stattfindet, große Betonquader aufgestellt. "Auf dem Weihnachtsmarkt selbst wird es einen Security Service geben." Auch der kommunale Ordnungsservice und die Polizei würden regelmäßig Streife laufen.

Auch beim Weihnachtsmarkt in der Bamberger Fußgängerzone kommen Zufahrts- und Überfahrtssperren an mehreren Orten zum Einsatz, wie eine Stadtsprecherin mitteilt. "Wie schon in den vergangenen Jahren wird es außerdem wieder vermehrt Streifen durch die Polizei und den kommunalen Ordnungsdienst am Weihnachtsmarkt und im Umfeld geben. Der Einsatz von Sicherheitspersonal wird 2025 nochmals deutlich verstärkt."

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Verwendete Quelle:

Nachrichtenagentur dpa

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