Epsteins brisantes Netzwerk
Neue E-Mails enthüllen: Epstein bot Putin Informationen über Trump an
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerWas wusste Jeffrey Epstein über Donald Trump?
Bild: picture alliance / Sipa USA
Jeffrey Epstein versuchte 2018, Russland Einblicke in Donald Trump zu bieten – dies zeigen neu veröffentlichte E-Mails. Die Dokumente werfen ein neues Licht auf Epsteins weitreichendes internationales Netzwerk und seine Verbindungen zur Politik.
Das Wichtigste in Kürze
Jeffrey Epstein bot russischen Diplomaten Informationen über Donald Trump an.
Neue E-Mails zeigen seine weitreichenden internationalen Kontakte und Verbindungen zur Politik.
Epstein kommentierte Trumps Politik und suchte aktiv Kontakt zu globalen Entscheidungsträger:innen.
Fast ein Monat vor dem Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki im Jahr 2018 suchte Jeffrey Epstein offenbar den Kontakt zu führenden russischen Diplomaten. Darüber berichtet das US-Politportal "Politico". In einer E-Mail vom 24. Juni 2018 schrieb Epstein demnach an Thorbjorn Jagland, einen ehemaligen norwegischen Premierminister, der damals den Europarat leitete: "Ich denke, Sie könnten Putin vorschlagen, dass Lavrov durch Gespräche mit mir Einblicke gewinnen kann." Mit "Lavrov" war Sergei Lawrow gemeint, Russlands Außenminister.
Die E-Mail ist Teil einer Sammlung von Hunderten Nachrichten, die kürzlich von US-Kongressermittler:innen veröffentlicht wurden. Epstein behauptete darin auch, bereits mit Vitaly Churkin, dem ehemaligen russischen UN-Botschafter, über Trump gesprochen zu haben. Churkin verstarb 2017. "Churkin war großartig", schrieb Epstein. "Er verstand Trump nach unseren Gesprächen. Es ist nicht kompliziert."
Epsteins weltweites Netzwerk
Die veröffentlichten E-Mails zeigen Epsteins bemerkenswerte internationale Kontakte, die er offenbar nutzte, um Trumps politische Entscheidungen zu analysieren und zu kommentieren. Jagland antwortete auf Epsteins Nachricht, dass er am nächsten Tag Lawrows Assistenten treffen würde und eine Verbindung vorschlagen könnte. Ob dieser Kontakt tatsächlich zustande kam, bleibt unklar.
Epstein äußerte sich später auch zu Trumps Treffen mit Putin in Helsinki. Das Treffen wurde weltweit kritisiert, da Trump als zu nachgiebig gegenüber Putin wahrgenommen wurde. In einer E-Mail vom 16. Juli 2018 schrieb Larry Summers, ehemaliger Finanzminister unter Clinton und Berater unter Obama, an Epstein: "Haben die Russen etwas gegen Trump? Heute war erschreckend, selbst nach seinen Maßstäben." Epstein antwortete: "Er denkt sicher, dass es super gelaufen ist. Er glaubt, er hat seinen Gegner bezaubert… Zugegeben, er hat keine Ahnung von der Symbolik."
Epsteins politische und geschäftliche Verbindungen aufgedeckt
Epstein nutzte seine globalen Kontakte auch für andere Zwecke. In einer E-Mail an Steve Bannon, einen ehemaligen Berater Trumps, riet er ihm am 23. Juli 2018: "Wenn du hier spielen willst, musst du Zeit verbringen. Europa aus der Ferne funktioniert nicht." Er bot Bannon zudem an, Treffen mit ausländischen Führungspersonen zu organisieren.
Epstein pflegte zudem Beziehungen zu hochrangigen Persönlichkeiten wie Mohammed bin Salman (MBS), dem saudischen Kronprinzen. In einer E-Mail aus dem Jahr 2016 schrieb Epstein laut "Politico" an den US-Milliardär und Geschäftsmann Tom Pritzker: "Kannst du glauben, dass MBS mir ein Zelt geschickt hat – Teppiche und alles?" Pritzker antwortete humorvoll: "Ich denke, das ist ein Code für 'Ich liebe dich' oder 'Geh und hol dir Sand'."
Verwendete Quellen:
Politico: "Jeffrey Epstein claimed he gave Russians insight into Trump"
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