Russische Schattenflotte?
Finnland in Sorge wegen eines ominösen Frachters
Veröffentlicht:
von Michael Reimers13. Januar 2025, Finnland, Porvoo: Der auf den Cookinseln registrierte Öltanker Eagle S ankert im Finnischen Meerbusen. Der Tanker wird verdächtigt, Teil der sogenannten russischen Schattenflotte zu sein.
Bild: Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa
Ein Frachtschiff, das im Mai ungewöhnlich lange vor Kiel ankerte, nimmt derzeit Kurs auf Finnland. Das nordische Land befindet sich deshalb in erhöhter Alarmbereitschaft.
Das Wichtigste in Kürze
Die HAV Dolphin wird am 28. August im Hafen von Vaasa erwartet.
Die Schiffscrew soll ausschließlich aus russischen Staatsangehörigen bestehen.
Finnland fürchtet, dass der Frachter zur Spionage mit Drohnen genutzt werden soll.
Finnland ist nationalen Medienberichten zufolge besorgt wegen der Ankunft des Frachtschiffs HAV Dolphin im Hafen von Vaasa, die am Donnerstag (28. August) bevorstehen soll.
Wie der "Focus" am Montag unter Berufung auf das finnische Nachrichtenportals "Yle" meldet, beobachten Sicherheitsbehörden den Frachter genau, da er in der Vergangenheit bereits durch ungewöhnlich lange Aufenthalte vor Kiel und mögliche Drohneneinsätze aufgefallen sei.
Frachter lag bereits tagelang vor Kiel
Die HAV Dolphin war Anfang Mai in Deutschland in den Fokus der Sicherheitsbehörden geraten, als sie ungewöhnlich lange – acht Tage – vor Kiel vor Anker lag: unweit des Marinestützpunkts Eckernförde.
Wie die "Tagesschau" damals berichtete, wurden während dieser Zeit mehrere Drohnen in der Nähe gesichtet. Die Bundespolizei und die Wasserschutzpolizei Schleswig-Holsteins kontrollierten demnach das Schiff, dessen siebenköpfige Crew ausschließlich aus russischen Staatsangehörigen bestand, fanden jedoch keine verdächtigen Materialien. Auch eine spätere Kontrolle in Rotterdam brachte keine neuen Erkenntnisse.
Verstärkte Drohnensichtungen über der Ostsee
"Die immer häufiger werdenden Drohnensichtungen auch über kritischen Infrastrukturen in Schleswig-Holstein zeigen, dass es sicherheitspolitische Herausforderungen nicht nur im Osten Europas gibt, sondern auch direkt über unseren Köpfen", sagte Schleswig-Holsteins FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die deutsche Naivität in der Außen- und Sicherheitspolitik müsse schnellstmöglich ein Ende finden.
"Diese alten Schiffe sind nicht nur ein Risiko für die Umwelt, sondern sie können auch für hybride Angriffe und als Drohnenbasis dienen", so Vogt. Die Fähigkeiten der Drohnenabwehr müssten deshalb umgehend gestärkt werden.
Verwendete Quellen:
yle.fi: "Norska rederiet bakom det misstänkta fartyget på väg mot Vasa: 'Finns inga drönare ombord'"
focus.de: "HAV Dolphin: Mysteriöses Schiff lag 8 Tage vor Kiel – jetzt sorgen sich Finnen vor seiner Ankunft"
tagesschau.de: "Russlands Spionage: Die Suche nach den Drohnenschiffen"
Nachrichtenagentur dpa
Mehr News

An Naturschwimmbecken
Tragisches Unglück auf Teneriffa: Drei Tote durch Riesenwelle

Ermittlungen laufen
Messer-Angriff am Hauptbahnhof Essen – Hintergründe noch unklar

Baustellenlast
Bahn verspricht mehr Sicherheit und Sauberkeit statt Pünktlichkeit

Oscarpreisträger versteigert Uhrensammlung
Spektakuläre Auktion: Francis Ford Coppolas Armbanduhr erzielt historischen Rekordpreis

Missbrauchstudie vorgestellt
Passauer Aufarbeitung zeigt Ausmaß von Übergriffen im Bistum

Nahost
"Gelbe Linie": Israels Rückzugslinie wird zur neuen Grenze im Gazastreifen

Einigung "wirklich nah"
Ukraine-Krieg: Friedensverhandlungen laut Trumps Ukraine-Chef Kellogg auf den "letzten zehn Metern"

Untersuchungsausschuss
Nord Stream 2: Schwesig soll "konsequenten Unwillen zur Aufklärung" gezeigt haben

Nahost-Reise des Kanzlers
Merz: Keine Anerkennung eines Staates Palästina in absehbarer Zeit
