Aussicht auf Frieden?

Durchbruch oder Debakel? Was die internationale Politik von Trumps Gaza-Plan hält

Veröffentlicht:

von Emre Bölükbasi

:newstime

Trumps Gaza-Deal: Netanjahu stimmt zu

Videoclip • 01:07 Min • Ab 12


Israel stimmt Trumps Gaza-Friedensplan zu - was hält aber die internationale Politik davon? Ein Überblick über die ersten Reaktionen.

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Trump will mit einem 20-Punkte-Programm den Gaza-Krieg beenden.

  • Israel hat bereits klargestellt, dass der Plan unterstützt wird.

  • Auch international breitet sich nach Trumps Vorstoß Optimismus aus.

Kommt es jetzt endlich zum lang ersehnten Durchbruch bei den Verhandlungen um eine Gaza-Waffenruhe? Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Montag (29. September) dem neuen Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump zugestimmt. Auch Vertreter der palästinensischen Seite und weitere internationale Akteure signalisieren ihre Zufriedenheit mit Trumps Gaza-Agenda.

Die Reaktionen auf den 20-Punkte-Plan im Überblick:

Palästinensische Autonomiebehörde lobt Plan

Noch kommunizierte die Terrorgruppe Hamas kein offizielles Statement zu dem Plan, doch fest steht: Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) lobt schon das Vorhaben der USA. Einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge hofft die PA, dass ein Frieden in der Region langfristig auch eine Zweistaatenlösung ermöglichen könne.

Geht es nach Trump, müssen in palästinensischen Gebieten künftig mehrere Reformen umgesetzt werden. Auch das ist ein Aspekt, den die PA eigenen Angaben zufolge aktiv vorantreiben will.

Unterstützung von arabischen und muslimischen Ländern

Die Reaktion der arabischen und muslimisch geprägten Länder? Auch die fällt überwiegend positiv aus. Die Außenminister von Ägypten, Indonesien, Jordanien, Katar, Pakistan, Saudi-Arabien, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten veröffentlichten eine Stellungnahme dazu.

Ihre Position: "Die Minister betonen ihre Bereitschaft, positiv und konstruktiv mit den Vereinigten Staaten und den Konfliktparteien zusammenzuarbeiten, um das Abkommen zum Abschluss zu bringen, seine Implementierung sicherzustellen und den Menschen in der Region Frieden, Sicherheit und Stabilität zu bringen."

Merz sieht in Trump-Plan "beste Chance" auf Kriegsende

Nachdem zuvor der Verteidigungsminister Johann Wadephul (CDU) den Gaza-Plan der US-Administration lobte, fand nun auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) positive Worte zu dem Maßnahmenkatalog. "Er ist die beste Chance auf ein Ende des Krieges seit dem 7. Oktober 2023", postete der Regierungschef auf X.

Es sei gut, dass Israel den Plan unterstütze. Jetzt sei die Hamas am Zug. Er kündigte zudem vor der Klausur der Koalition in Berlin an, dass Deutschland an der Umsetzung des Trumpschen Plans mitwirken könne.

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EU-Spitze zeigt sich optimistisch

Auch in der EU-Spitze selbst stieß der Plan auf positive Resonanz. Sowohl die Kommissionschefin Ursula von der Leyen als auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas begrüßten Trumps Vorstoß. "Die EU ist bereit, zum Erfolg beizutragen", so Kallas.


Positive Resonanz in London und Paris

Großbritannien und Frankreich, die wegen des Gaza-Kriegs immer wieder lautstarke Kritik an Israel äußern, brachten ebenfalls ihre Zustimmung zu diesem Plan zum Ausdruck.

"Die Hamas hat keine andere Wahl, als alle Geiseln unverzüglich freizulassen und diesem Plan zu folgen", schrieb der französische Staatschef Emmanuel Macron auf X.

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Der britische Premier Keir Starmer hingegen teilte mit: "Die neue US-Initiative für eine Beendigung des Krieges in Gaza ist sehr willkommen, und ich bin Präsident Trump für seine Führungsrolle dankbar." Jetzt müssten alle Parteien ihren Beitrag leisten, um für einen Frieden in der Region zu sorgen.

Russland

Obwohl Moskau laut Kremlsprecher Dmitri Peskow offiziell keine Rolle in Trumps Plänen spielt, sprach auch er seine Unterstützung aus.

Wir wünschen uns, dass dieser Plan umgesetzt wird, dass er hilft, die Entwicklung der Ereignisse im Nahen Osten in eine friedliche Bahn zu lenken.

Dmitri Peskow, Kremlsprecher

Russland steht hinter Trumps Bemühungen. "Wir wünschen uns, dass dieser Plan umgesetzt wird, dass er hilft, die Entwicklung der Ereignisse im Nahen Osten in eine friedliche Bahn zu lenken", sagte Peskow.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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