Kein Partner mehr?
Dänischer Militärgeheimdienst stuft USA als mögliche Sicherheitsbedrohung ein
Veröffentlicht:
von Momir TakacUS-Vizepräsident J.D. Vance trifft auf dem Militärstützpunkt Pituffik auf Grönland ein.
Bild: Jim Watson/POOL AFP/AP/dpa
Der dänische Militärgeheimdienst sieht die USA nicht mehr als verlässlichen Partner an. Das hat nicht nur mit Grönland zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
Das Verhältnis zwischen Dänemark und den USA gilt als angespannt.
Der dänische Militärgeheimdienst sieht in den Vereinigten Staaten sogar eine Sicherheitsbedrohung.
Seit US-Präsident Donald Trump seine Fühler nach Grönland – autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark – ausgestreckt hat, ist das Verhältnis zwischen Kopenhagen und Kopenhagen unterkühlt. Jetzt sorgt ein Ausblick des dänischen Militärgeheimdienstes für zusätzlichen Zündstoff.
Dänischer Geheimdienst sieht in USA Bedrohung der Sicherheit
Politiets Efterretningstjeneste (PET), so der dänische Titel des Dienstes, hat die Aufgabe, Gefahren gegen Dänemark und die dänische Gesellschaft zu identifizieren und ihnen vorzubeugen. Und in den Vereinigten Staaten sieht er offenbar eine große Gefahr. In dem Ausblick heißt es, dass hinsichtlich der Rolle der USA für Europas Sicherheit Unsicherheit herrsche.
Dies, heißt es im Papier weiter, werde Russland ermutigen, seine hybriden Angriffe gegen die NATO zu verstärken. Der dänische Auslandsnachrichtendienst Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) warnte in einer aktuellen Risikoeinschätzung, dass sich Moskau auf einen Krieg gegen die NATO vorbereite. Bis 2031 könnte Russland die Fähigkeit für einen großangelegten Krieg erlangt haben, heißt es.
Dänemark stellt USA als Verbündeter infrage
Der dänische Militärgeheimdienst geht sogar soweit, die USA als Partner infrage zu stellen. "Die USA nutzen nun ihre wirtschaftliche und technologische Stärke als Machtinstrument, auch gegenüber Verbündeten." Im Fokus des pessimistischen Ausblicks steht Grönland. "Der zunehmende Wettbewerb der Großmächte in der Arktis hat die internationale Aufmerksamkeit für die Region deutlich verstärkt", heißt es.
Die USA haben verstärktes Interesse an der Insel, die Teil Dänemarks ist und haben sie zum Puzzleteil ihrer nationalen Sicherheitsstrategie erklärt. Diese Konzentration verstärke die Gefahr von Spionage, einschließlich Cyberspionage, und Versuchen der Beeinflussung aller Teile des Königreichs Dänemark, schreibt der PET. Mehrfach hat Trump erklärt, Grönland einverleiben zu wollen.
Verwendete Quellen:
Merkur: Dänischer Geheimdienst warnt: Russland trifft Vorbereitungen für NATO-Angriff
n-tv: Dänischer Militärgeheimdienst sieht in USA mögliche Sicherheitsbedrohung
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