Ministerpräsident verlässt das Amt

Bulgariens Regierung tritt nach Massenprotesten zurück

Aktualisiert:

von Jacqueline Bittl

Rosen Scheljaskow, bulgarischer Ministerpräsident, spricht vor den Medien, bevor er den Rücktritt seiner Regierung bekannt gibt.

Bild: REUTERS


In Bulgarien demonstrieren seit Monatsbeginn zehntausende Menschen gegen Korruption und den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr. Ministerpräsident Rossen Scheljaskow kündigte nun seinen Rücktritt an.

Nach einer Sitzung der Koalitionsspitzen in Sofia verlässt Rossen Scheljaskow sein Amt. Er reagiert damit auf die anhaltenden Proteste, die das politische System des Landes seit Wochen unter Spannung setzen. Scheljaskow kam damit der geplanten Abstimmung über einen Misstrauensantrag der Opposition im Parlament zuvor. Erst seit Mitte Januar ist die prowestliche Regierung im Amt. Das Land befindet sich kurz vor der Einführung des Euro an Neujahr.

Die Proteste in Bulgarien hatten vor zwei Wochen begonnen - ursprünglich gegen den Etatentwurf für 2026. Nach Krawallen an Parteizentralen des Regierungslagers nahm das Kabinett den umstrittenen Haushaltsplan zurück. Am Mittwochabend hatten Zehntausende im ganzen Land den Rücktritt der Regierung verlangt. Scheljaskow hatte zuvor noch signalisiert, durchhalten zu wollen: "Es ist nicht die Zeit, das Schiff zu verlassen", sagte er.


Verwendete Quellen:

Reuters

dpa

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