Wohnungskrise in Spanien
Schlechte Nachrichten für Mallorca-Urlauber: Warum du für dein Airbnb vielleicht bald mehr zahlst
Veröffentlicht:
von Jana WejkumMenschen protestierten im Juni auf Mallorca gegen Massentourismus. (Archivbild)
Bild: Clara Margais/dpa
Die spanische Regierung greift hart gegen illegale Ferienwohnungen durch. Warum sie das tut und womit Urlauber:innen rechnen müssen.
Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe in Höhe von rund 64 Millionen Euro verhängt. Der Grund: Auf der Tourismus-Plattform hätten sich Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen ohne erforderliche Lizenz gefunden. Zusätzlich müsse die Plattform für touristische Unterkünfte die fehlerhaften Inserate löschen. Airbnb hat sich zunächst nicht zum Sachverhalt geäußert.
Es handelt sich um die zweitgrößte Geldstrafe wegen "unlauterer Geschäftspraktiken", die laut Minister Pablo Bustinduy jemals von einer Verbraucherschutzbehörde in Spanien verhängt worden ist. Nur die Airline Ryanair habe im Jahr zuvor mit 108 Millionen Euro mehr Strafe zahlen müssen.
Die Höhe der Strafe berechnet sich aus dem Sechsfachen der Gewinne, die Airbnb mit den beanstandeten Wohnungsinseraten seit der ersten Verwarnung verdient habe. Einspruch seitens Airbnb wurde bereits vom Ministerium zurückgewiesen. Zuvor sei das Portal mehrfach aufgefordert worden, die Fehler zu beheben.
Übertourismus: Einheimische Familien am "Existenzminimum"
Hintergrund der Entscheidung ist der Wohnraummangel, der in Spanien herrscht. Vor allem in Großstädten und beliebten Tourismusregionen können sich Einheimische die Mieten nicht mehr leisten. Es kommt deswegen auch immer wieder zu Protesten, die die Auswirkungen des Übertourismus und der massenhaften Vermietung von Wohnraum an Urlauber:innen kritisieren. Schätzungsweise werden auf Plattformen wie Airbnb mehr als 400.000 Ferienwohnungen in Spanien angeboten.
Die Regierung hat das Problem erkannt und versucht, die Vermietung stärker zu regulieren. "Es gibt tausende Familien, die wegen der Wohnsituation am Existenzminimum leben, während einige wenige mit Geschäftsmodellen reich werden, die Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben", sagte Bustinduy. In Spanien dürfe kein Unternehmen, "egal wie groß oder mächtig, über dem Gesetz stehen".
Was passiert mit den Wohnungen?
Damit die Strafe gegen Airbnb Wirkung zeigt, sollen die dort bisher illegal vermieteten Wohnungen bald Teil des regulären Wohnungsmarktes werden, so Ministerpräsident Pedro Sánchez. Urlauber:innen dürften das unmittelbar zu spüren bekommen: Eine günstige Unterkunft auf Mallorca, Ibiza oder den Kanaren zu finden, wird vermutlich schwieriger.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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