Expert:innen warnen
Neue Grippe-Variante: Influenza-Welle startet früher - und könnte heftig werden
Veröffentlicht:
von Joachim VonderthannEine Grippe-Mutation könnte eine heftigere Influenza-Welle mit sich bringen als sonst üblich.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine neue Grippe-Mutation sorgt für Besorgnis, da sie massivere Influenza-Erkrankungen mit sich bringen könnte als üblich. Expert:innen raten dringend zur Impfung.
Das Wichtigste in Kürze
Die Grippewelle beginnt in diesem Jahr ungewöhnlich früh und ist intensiver als sonst.
Die neue Subklade K des H3N2-Virus führt häufiger zu schweren Verläufen wie Lungenentzündungen.
Expert:innen empfehlen dringend eine Grippeimpfung zur Vorbeugung schwerer Krankheitsverläufe.
Die Grippewelle hat in diesem Jahr lange vor dem Höhepunkt der kalten Jahreszeit begonnen und zeigt eine ungewöhnliche Intensität. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat besorgniserregende Entwicklungen festgestellt. "Wir beobachten, dass die Influenzadiagnosen in diesem Jahr viel früher als üblich ansteigen", erklärte Edoardo Colzani, Leiter der ECDC-Abteilung für Atemwegsviren, in einer Mitteilung seiner Behörde. Die Einrichtung rät daher zur unverzüglichen Grippeimpfung.
Eine neue Variante des Influenza-A-Stamms H3N2, bekannt als Subklade K, ist für die frühe Welle verantwortlich. Diese Variante weist eine besonders hohe Mutationsrate auf, wodurch sie sich gegenüber anderen Influenza-A-Viren wie H1N1 durchsetzt. Gülşah Gabriel vom Leibniz-Institut für Virologie in Hamburg sagte der "Süddeutschen Zeitung", dass Infektionen mit H3N2 häufiger zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen führen können.
Australien-Zahlen lassen starke Grippewelle in Deutschland befürchten
Ein Blick nach Australien zeige, wie heftig die kommende Saison verlaufen könnte, berichtet n-tv. Das Land, das aufgrund seiner entgegengesetzten Jahreszeiten als Frühwarnsystem für die Nordhalbkugel gilt, verzeichnete einen neuen Rekord mit über 400.000 laborbestätigten Grippefällen. Besonders betroffen waren Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren – rund ein Drittel aller Infektionen entfiel auf diese Altersgruppe. Diese Zahlen lassen dem Bericht nach befürchten, dass auch Europa und Deutschland eine schwere Grippesaison bevorstehen könnte.
Grippe-Impfstoff nicht optimal, aber trotzdem hilfreich
Die Herausforderung bei Grippe-Impfstoffen liegt jedoch darin, dass sie lange im Voraus produziert werden müssen und nie perfekt zu den zirkulierenden Stämmen passen. "Deshalb passen die Impfstoffe nie hundertprozentig", betont Virologin Gabriel. Dennoch seien die Impfstoffe gut genug, um das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs deutlich zu senken. Daten aus Großbritannien zeigen, dass Impfungen bei Erwachsenen die Rate der Krankenhausaufenthalte um 30 bis 40 Prozent und bei Kindern sogar um 70 bis 75 Prozent senken können.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt eine gewisse Unsicherheit bestehen. Infektiologin Susanne Herold von der Uniklinik Gießen betonte in der "Zeit", dass genaue Einschätzungen zur Schwere der Grippesaison derzeit noch hypothetisch seien. Zu Beginn einer Saison seien vor allem Kinder und junge Erwachsene betroffen – Gruppen, die seltener schwer erkranken. Erst wenn ältere Menschen vermehrt infiziert werden, lasse sich abschätzen, wie gefährlich die Subklade K tatsächlich ist und wie gut der Impfschutz wirkt.
Verwendete Quellen:
n-tv: "Neue Virusmutation könnte heftige Grippewelle auslösen"
Nachrichtenagentur dpa
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