H3N2
Mehrere Influenza-Mutationen: Europa droht schwere Grippesaison
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von Max StrumbergerWer an Grippe erkrankt ist, sollte tunlichst im Bett bleiben. (Symbolbild)
Bild: Philip Dulian/dpa
Bereits Wochen früher als üblich beginnt die Grippesaison in Europa. Eine neue H3N2-Variante mit höherer Ansteckungsrate stellt das Gesundheitssystem vor Herausforderungen. Expert:innen raten dringend zur Impfung.
Das Wichtigste in Kürze
Die Grippesaison startet dieses Jahr ungewöhnlich früh und bringt eine neue Herausforderung mit sich.
Eine mutierte Variante des Influenza-A-Virus (H3N2) breitet sich rasant aus.
Besonders in Großbritannien steigen die Fallzahlen, und auch Deutschland ist bereits betroffen.
Die Grippesaison hat in diesem Jahr ungewöhnlich früh begonnen und sorgt bereits jetzt für Besorgnis. Verantwortlich dafür ist eine neue Variante des Influenza-A-Virus (H3N2), die sich rasant ausbreitet. Besonders in Großbritannien steigt die Zahl der grippebedingten Krankenhauseinweisungen, vor allem bei Schulkindern, deutlich an. Auch in Deutschland wurden bereits erste Fälle dieser neuen Virusvariante registriert, wie das Robert Koch-Institut berichtet. Expert:innen warnen vor einer möglicherweise schweren Grippewelle, die Europa bevorsteht.
Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) rät eindringlich dazu, nicht länger mit der Grippeimpfung zu warten. Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren verzeichnet der Europäische Wirtschaftsraum einen drei bis vier Wochen früheren Anstieg der Influenzafälle.
Besonders gefährdete Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner:innen von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal sollten sich laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) schnellstmöglich impfen lassen. Die Impfung bietet zwar keinen vollständigen Schutz vor einer Ansteckung mit der neuen Virusvariante, kann jedoch schwere Krankheitsverläufe effektiv verhindern.
Neue Virusvariante erschwert den Schutz
Die neue Subklade des H3N2-Virus stellt eine besondere Herausforderung dar. Sie unterscheidet sich durch sieben Mutationen vom aktuellen Impfstoffstamm, der auf die Subklade J.2 ausgerichtet ist. Diese Diskrepanz führt dazu, dass die Wirksamkeit der diesjährigen Grippeimpfung geringer ausfällt als in Jahren mit besserer Übereinstimmung zwischen Impfstoff und Virus. Dennoch zeigt sich, dass vor allem Kinder und Jugendliche von der Impfung profitieren. Erste Daten aus Großbritannien deuten darauf hin, dass die neue Variante zudem eine höhere Übertragungsrate aufweist: Mit einem R-Wert von 1,4 liegt sie deutlich über dem Durchschnittswert von 1,2, was bis zu 20 Prozent mehr Erkrankungsfälle bedeuten könnte.
Angesichts dieser Entwicklungen bereitet sich die ECDC auf eine potenziell schwere Grippesaison vor. Die genauen Auswirkungen auf das Gesundheitssystem sind zwar noch unklar, doch die Kombination aus einer früh einsetzenden Welle und einer ansteckenderen Virusvariante könnte die Belastung für Krankenhäuser und medizinisches Personal erheblich erhöhen. Umso wichtiger ist es, dass gefährdete Personen und ihre Kontaktpersonen die Möglichkeit zur Impfung nutzen. Auch wenn der Schutz vor einer Infektion nicht optimal ist, bleibt die Impfung ein entscheidender Faktor im Kampf gegen schwere Verläufe und eine Überlastung des Gesundheitssystems.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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