Ermittlungen nach Feuer
Nach Großbrand: Leiche aus zerstörtem Haus in München geborgen
Veröffentlicht:
von dpaNach dem Großbrand wird eine Leiche aus dem zerstörten Gebäude geborgen.
Bild: Peter Kneffel/dpa
Einen Tag nach dem verheerenden Feuer im Münchner Norden bergen Einsatzkräfte eine Leiche aus dem zerstörten Haus. Ob es der vermisste Vater des Tatverdächtigen ist, müssen Untersuchungen klären.
Das Wichtigste in Kürze
Die Polizei hat nach dem Großbrand im Münchner Norden eine Leiche aus dem Haus geborgen.
Unklar ist, ob es sich um den 90-jährigen Vater des mutmaßlichen Täters handelt.
Die Einsatzkräfte konnten das Gebäude wegen großer Hitze und Sprengfallen zuvor nicht betreten.
Einen Tag nach dem Feuer mit Explosionen im Münchner Norden ist eine Leiche aus dem ausgebrannten Gebäude geborgen worden. Ob es sich dabei um den 90-jährigen Vater des Tatverdächtigen handelt, wollte die Polizei vorerst nicht bestätigen. Das müsse noch ermittelt werden, auch im Rahmen der rechtsmedizinischen Untersuchung, sagte eine Sprecherin. Der Vater war noch im Gebäude vermutet worden.
Hitze und Sprengfallen
Die Einsatzkräfte hatten das Haus wegen der großen Hitze und dort angebrachter Sprengfallen lange nicht betreten können. Auch ein Statiker musste noch zurate gezogen werden.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte ein 57-Jähriger das Haus seiner Eltern am Mittwochmorgen (1. Oktober) angezündet, bevor er sich auf der Flucht vor der Polizei selbst tötete. Weil er im Gebäude auch Sprengfallen angebracht hatte, sorgte die Tat für einen Großeinsatz der Polizei.
Was geschah vor dem Feuer?
Was genau vor dem Feuer geschah und wie es dem Tatverdächtigen gelang, das Haus und das Grundstück seiner Eltern mit Sprengfallen zu präparieren, war zunächst unklar. Die Polizei hielt sich mit Informationen bedeckt.
Die 81-jährige Mutter wurde mit einer Schussverletzung vor dem Haus entdeckt, die 21-jährige Tochter mit Hilfe einer Leiter aus dem Obergeschoss des brennenden Gebäudes gerettet. Ein Brief mit einer Drohung sorgte zudem für eine mehrstündige Schließung des Oktoberfestes.
Mutmaßliches Motiv: Familienstreit
Hintergrund des Vorfalls, der München in Atem hielt, soll ein Familienstreit sein. Worum genau es dabei ging, wurde zunächst nicht bekannt. Der 57 Jahre alte Deutsche aus Starnberg war polizeilich ein "unbeschriebenes Blatt", wie es von den Ermittler:innen hieß. Den Behörden war er nur durch eine Petition an den bayerischen Landtag bekanntgeworden, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mitgeteilt hatte.
Darin hatte er eine Überprüfung des Rechtsmedizinischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) eingefordert, weil er vermutete, dort sei ein Vaterschaftsgutachten gegen Geld gefälscht worden. Der Mann zweifelte die Vaterschaft seiner Tochter an.
Absage für Wiesn-Verlängerung
Unterdessen fand das Münchner Oktoberfest nach der stundenlangen Schließung in den Alltag zurück. Es läuft planmäßig noch bis zu diesem Sonntag (5. Oktober) - und dabei wird es wohl auch bleiben.
Eine Idee des Gaststättenverbandes Dehoga zur Verlängerung der diesjährigen Wiesn um einen Tag wurde von der Stadt München und den Wiesnwirten prompt verworfen. Einhellige Meinung: So kurzfristig sei das nicht zu machen.
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