Oxfam-Analyse

Lebensstil der reichsten Menschen deutlich schädlicher fürs Klima

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von dpa

Durch den Lebensstil reicher Menschen wird mehr Kohlendioxid produziert.

Bild: Sebastian Gollnow/dpa


Wohlhabende Menschen verursachen das Vielfache an klimaschädlichen Treibhausgasen wie Ärmere. Eine neue Oxfam-Analyse zeigt, wie groß die Kluft bei den Emissionen ausfällt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die reichsten 0,1 Prozent verursachen durch ihren Lebensstil deutlich mehr klimaschädliches CO₂ als ärmere Menschen.

  • 800 Kilogramm Kohlendioxid gehen pro Kopf auf das Konto der Reichsten, bei den ärmsten 50 Prozent sind es gerade einmal zwei Kilogramm.

  • Für Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) ist der Klimawandel eine soziale Frage.

Durch ihren Lebensstil verursachen wohlhabende Menschen nach einer Analyse der Organisation Oxfam das Vielfache an klimaschädlichen Treibhausgasen wie Ärmere.

Während die reichsten 0,1 Prozent der Weltbevölkerung pro Kopf und Tag mehr als 800 Kilogramm Kohlendioxid (CO₂) ausstoßen, waren es nach Daten aus dem Jahr 2023 bei den ärmsten 50 Prozent nur zwei Kilogramm täglich. Die Pro-Kopf-Emissionen haben bei den Reichsten im Zeitraum seit 1990 demnach deutlich stärker zugelegt.

Ähnlich sieht das Bild für Deutschland aus, hier allerdings mit Bezug auf Daten aus dem Jahr 2022. Jemand aus den reichsten 0,1 Prozent der Bevölkerung verursacht laut Oxfam täglich mehr als 840 Kilogramm CO₂-Emissionen, während jemand aus den ärmsten 50 Prozent auf 16 Kilogramm kommt. Ein Großteil der reichsten 0,1 Prozent weltweit lebt der Analyse zufolge im globalen Norden, also in den wohlhabenderen Ländern.

Oxfam arbeitet in dem Bericht mit Daten zum nationalen CO₂-Ausstoß von 196 Ländern und zur weltweiten Verteilung von Wohlstand. Die Autor:innen gehen davon aus, dass die CO₂-Emissionen mit dem Einkommen steigen, innerhalb gewisser Unter- und Obergrenzen.

Bundesumweltminister Carsten Schneider bezeichnete den Klimawandel als soziale Frage. "Es sind nicht die Menschen mit kleinem Geldbeutel, die das Problem verursachen, weder bei uns noch in anderen Teilen der Welt", erklärte der SPD-Politiker. "Den größten ökologischen Fußabdruck haben die Reichen und Superreichen mit ihrem Konsum und ihren Aktienportfolios. Die Antwort darauf muss eine engagierte und soziale Klimapolitik sein."

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