Preise könnten steigen

EU verschärft ab 2026 Regeln für Assistenzsysteme: Was Autofahrer wissen müssen

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von Joachim Vonderthann

Ab Mitte 2026 müssen in Neuwagen neue Assistenzsysteme integriert sein. Das gibt die EU vor.

Bild: Yuya Shino/REUTERS


Ab Mitte 2026 gelten strengere Sicherheitsstandards für alle neu zugelassenen Autos in der EU. Neue Assistenzsysteme sollen Fußgänger:innen und Fahrer:innen besser schützen, könnten jedoch die Fahrzeugpreise weiter erhöhen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Juli 2026 gelten strengere Sicherheitsvorschriften für alle neu zugelassenen Autos in der EU.

  • Neue Systeme wie ein Notbremsassistent zum Schutz von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen werden Pflicht.

  • Die neuen Regelungen könnten Neuwagenpreise weiter in die Höhe treiben.

Die Europäische Union führt ab dem 7. Juli 2026 neue Sicherheitsstandards für Autos ein. Die sogenannte Stufe C der EU-Verordnung Nr. 2019/2144 wird dann verpflichtend für alle Neuwagen. Ziel ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr durch innovative Assistenzsysteme weiter zu erhöhen. Diese Regeln gelten bereits seit 2024 für neue Fahrzeugtypen, ab kommendem Jahr jedoch auch für jede Erstzulassung, wie t-online berichtet.

EU macht ab 2026 neue Sicherheitssysteme für Autos zur Pflicht

Ein zentrales Element der neuen Regelung ist laut ADAC das erweiterte Notbremsassistenzsystem (advanced emergency braking system). Dieses erkennt nicht nur stehende oder bewegte Fahrzeuge, sondern schützt nun auch gezielt Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Das System soll drohende Kollisionen eigenständig erkennen und, falls nötig, das Fahrzeug automatisch abbremsen, um Unfälle zu vermeiden oder deren Auswirkungen zu minimieren.

Eine weitere Neuerung ist das Warnsystem zur Erkennung von Ablenkung beim Fahren (advanced driver distraction warning). Es überwacht die Aufmerksamkeit des Fahrers oder der Fahrerin und gibt bei Anzeichen von nachlassender Konzentration eine Warnung aus. Zudem müssen Autos künftig einen erweiterten Kopfaufprallschutzbereich (enlarged head impact zone) aufweisen. Diese Vorschrift soll insbesondere Fußgänger:innen bei einem Unfall besser schützen.

Notfall-Spurhalteassistent für weitere Servolenkungen

Auch beim Notfall-Spurhalteassistenten (emergency lane-keeping system) gibt es Änderungen. Während das System bereits seit 2024 Pflicht für Fahrzeuge mit elektronischer Servolenkung ist, gilt diese Regelung ab Juli 2026 auch für hydraulische Servolenkungen. Dies soll sicherstellen, dass alle Fahrzeuge im Falle eines unerwarteten Spurwechsels automatisch reagieren können.

Mit diesen Neuerungen möchte die EU den Straßenverkehr sicherer machen und sowohl ungeschützte Verkehrsteilnehmer:innen als auch Insassen besser vor Verletzungen bewahren.

Einstiegsmodelle könnten teurer werden

Die neuen Vorschriften dürften jedoch nicht ohne Folgen bleiben: Die zusätzliche Technik wird voraussichtlich zu einem weiteren Anstieg der Neuwagenpreise führen. Besonders bei günstigen Einstiegsmodellen wie dem Dacia Sandero macht sich das laut t-onine bemerkbar. Während dieses Modell vor einigen Jahren noch rund 7.000 Euro kostete, liege der Preis mittlerweile bei etwa 12.500 Euro. Der Grund dafür seien die höheren technischen Anforderungen, die insbesondere die Sicherheit verbessern sollen.

Bereits jetzt ist absehbar, dass mit der nächsten Stufe D der Verordnung weitere Verschärfungen folgen werden. Diese tritt ab Januar 2026 für neue Fahrzeugtypen in Kraft und wird ab Sommer 2028 auch auf alle Neuwagen ausgeweitet.


Verwendete Quellen:

t-online: "Neue Sicherheitssysteme werden ab Juli 2026 Pflicht"

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