Ursache des Ausbruchs weiter unklar
EHEC-Bakterium breitet sich aus: So erkennt man eine Infektion
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von Michael ReimersDie Quelle der aktuellen Infektionen ist in keinem der Fälle bekannt. (Archivbild)
Bild: Manfred Rohde/HZI/HZI/dpa
Immer mehr Personen infizieren sich mit dem Ehec-Bakterium. In Mecklenburg-Vorpommern wurden die meisten Fälle registriert. Das sollte man jetzt wissen.
Die Fälle von schweren Infektionen mit dem Magen-Darm-Erreger EHEC nehmen zu. In Mecklenburg-Vorpommern sprechen die Behörden mittlerweile von einem Ausbruch der Infektionskrankheit. "Angesichts der Zahl der aktuell vermehrt auftretenden schweren Erkrankungsfälle (HUS) bei Kindern, die sich ausschließlich in Mecklenburg-Vorpommern angesteckt haben müssen, muss von einem Ausbruch ausgegangen werden", hieß es in einer Mitteilung der Behörde.
Hintergrund sind die schweren Erkrankungsfälle mit dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) bei Kindern, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte.
19 Ehec-Fälle müssen stationär behandelt werden
Der Stand am Mittwochabend zeigt eine Zunahme der Fallzahlen. Fünf neue EHEC-Fälle gemeldet, vier Fälle mit der HUS-Komplikation, wurden den Behörden gemeldet. Dabei handle es sich bei den Erkrankten um Kinder zwischen einem und neun Jahren. Neben Fällen in Mecklenburg-Vorpommern wurden auch Ansteckungen in Berlin (2) Brandenburg (1), Nordrhein-Westfalen (1) und ein Fall wurde aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim gemeldet.
Insgesamt habe sich die Anzahl der Erkrankungen seit Mitte August auf 31 EHEC-Fälle erhöht, davon zwölf mit der Komplikation eines HUS - 19 Betroffene werden stationär behandelt.
Ein Ausbruch durch eine Infektionskrankheit liegt laut Robert Koch-Instituts (RKI) vor, wenn die Anzahl von Personen mit einer bestimmten Infektionskrankheit in einer Region und/oder einem Zeitraum die erwartete Anzahl dieser Erkrankungen übersteigt.
EHEC-Ausbruchsursache weiter unklar
Die Ursache der EHEC-Infektionen ist den Angaben zufolge weiter unklar. Das Lagus arbeite eng mit den zuständigen Gesundheitsämtern sowie dem RKI zusammen, um die Fälle genau zu untersuchen und um eine mögliche Infektionsquelle zu finden. Die Lebensmittelbehörden seien ebenfalls in die Ermittlung des Ausbruchs involviert. Ein Lebensmittel als Auslöser konnte bisher nicht identifiziert werden.
Hauptüberträger der Erreger sind Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe und Ziegen und Wildwiederkäuer, wie Rehe. Sie gelten als "wichtiges Reservoir und Hauptinfektionsquelle für EHEC beim Menschen", so das RKI.
Woran erkenne ich eine EHEC-Erkrankung?
Ehec ist die Abkürzung für enterohämorrhagische Escherichia coli – spezielle, krankheitserregende Stämme eines Darmbakteriums, das vor allem in der Flora von Wiederkäuern vorkommt. Diese Bakterien bilden sogenannte Shigatoxine, hochwirksame Zellgifte. Beim Menschen können sie zu schweren Durchfällen führen, die teilweise blutig verlaufen, und in schweren Fällen das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) auslösen. Zu den Symptomen zählen laut dem RKI:
wässriger Durchfall (meist ohne Blut)
Übelkeit und Erbrechen
Bauchschmerzen
Fieber (in seltenen Fällen)
Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome können laut neuesten Erkenntnissen zwei bis zehn Tage vergehen. Ansteckend ist an dann so lange, wie die Bakterien im Stuhl nachgewiesen werden können, wie das RKI angibt. Besonders gefährdet sind Kinder, da ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht vollständig entwickelt sind.
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