Krise beim Autokonzern
Volkswagen entlässt hunderte Beschäftigte wegen Regelbrüchen
Veröffentlicht:
von Claudia ScheeleBei unentschuldigtem Fehlen droht auch bei VW die Kündigung.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Der VW-Konzern hat 2025 bereits weltweit mehr als 500 Beschäftigte wegen Regelverstößen entlassen, davon allein 300 an den deutschen Standorten.
Das Wichtigste in Kürze
VW hat 2025 weltweit über 500 Mitarbeiter:innen wegen Regelverstößen entlassen, davon mehr als 300 allein in Deutschland.
Wegen schwacher Nachfrage werden in Zwickau, Dresden und Osnabrück Produktionspausen eingelegt.
Im Wolfsburger Werk gibt es hingegen Sonderschichten für Verbrenner-Modelle wie Golf und Tiguan.
Volkswagen hat weltweit in diesem Jahr bereits über 500 Mitarbeiter:innen wegen Fehlverhaltens entlassen. Allein an den sechs deutschen Standorten der Kernmarke VW wurden mehr als 300 Kündigungen ausgesprochen, bestätigte der Konzern gegenüber der "Bild". Zu den häufigsten Gründen gehörten unentschuldigtes Fehlen und andere Regelverstöße.
Die internen Statistiken über Abmahnungen und Kündigungen gehören zu den Maßnahmen, die Volkswagen nach der Dieselaffäre eingeführt hat, um die Einhaltung von Unternehmensrichtlinien stärker zu überwachen. Ein Sprecher des Unternehmens betonte: "Wir gehen konsequent gegen Regelverstöße vor."
Produktionskürzungen wegen schwacher E-Auto-Nachfrage
Parallel zu den internen Maßnahmen sieht sich VW mit rückläufiger Nachfrage nach E-Autos konfrontiert. In den Werken Zwickau und Dresden wird die Fertigung ab dem 6. Oktober für eine Woche komplett eingestellt. Auch in Emden stehen Schließtage zur Debatte, während in Osnabrück bis Jahresende wöchentlich mindestens ein Schließtag eingelegt wird. Grund für die Produktionspausen ist laut VW die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wie dem ID.3 und ID.4 sowie nach Cabrios aus Osnabrück.
Ein Sprecher des Konzerns erklärte: "Volkswagen passt das Produktionsprogramm in seinen Werken jeweils an die aktuelle Kundennachfrage der dort gebauten Modelle an." Der Rückgang bei den E-Auto-Bestellungen steht im Kontrast zur hohen Nachfrage nach Verbrenner-Modellen wie dem Golf und Tiguan, die weiterhin stark nachgefragt werden.
Sonderschichten für Verbrenner in Wolfsburg
Während in Zwickau und Emden die Produktion gedrosselt wird, laufen im Wolfsburger Stammwerk die Bänder auf Hochtouren. Dort müssen die Mitarbeiter:innen Sonderschichten leisten, um die hohe Nachfrage nach Verbrennern wie dem Golf, Tiguan und Tayron zu bewältigen. Markenchef Thomas Schäfer erklärte auf einer Betriebsversammlung: "Die Nachfrage nach Tiguan, Tayron und Golf ist aktuell sehr gut. Um das zu bewältigen, fahren wir in Wolfsburg zusätzliche Schichten."
Seit Mai gibt es im Wolfsburger Werk fast jedes Wochenende Sonderschichten, die bis Weihnachten fortgesetzt werden sollen. Die starke Nachfrage nach Verbrennern zeigt, dass viele Kund:innen trotz des Wandels zur Elektromobilität weiterhin auf klassische Antriebstechnologien setzen.
:newstime verpasst? Hier aktuelle Folge ansehen
Mehr entdecken
In ZDF-Interview
"Menschenverachtende Partei": Altkanzlerin Merkel übt harsche Kritik an der AfD
In nahezu allen Bundesländern
Glassplitter-Gefahr: Kaufland ruft Letscho-Produkt zurück
Drohende Altersarmut
Jeder fünften Person in Rente bleiben maximal 1.400 Euro zum Leben
E-Auto-Markt
Dank Trumps Steuerbonus – Tesla meldet Verkaufsrekord
Crash am LaGuardia-Airport endet glimpflich
Beinahe-Katastrophe am Flughafen von New York: Zwei Flugzeuge kollidieren leicht
Nach vorübergehender Schließung
Längere Wiesn? Oktoberfest-Wirte reagieren skeptisch