Deutsche Industrie leidet
Diese Bundesländer sind von den US-Zöllen besonders betroffen
Veröffentlicht:
von Claudia ScheeleWas der Zoll-Deal für Deutschland heißt
Bild: :newstime
Die von den USA verhängten Zölle auf EU-Produkte treffen die deutsche Wirtschaft unterschiedlich stark. Während Niedersachsen und Baden-Württemberg erhebliche Einbußen verzeichnen, bleibt Hamburg dank seiner branchenspezifischen Ausrichtung relativ stabil.
Die von den USA verhängten Zölle auf EU-Produkte belasten die deutsche Industrie stark – allerdings nicht überall in gleichem Maße. Eine Analyse zeigt, dass vor allem exportstarke Bundesländer wie Niedersachsen, Baden-Württemberg und das Saarland erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Im Gegensatz dazu kommt Hamburg vergleichsweise glimpflich davon und könnte in einem Szenario sogar leicht profitieren.
Niedersachsen und Baden-Württemberg leiden besonders
Die von Donald Trumps Regierung eingeführten Strafzölle zielen insbesondere auf die Automobil- und Maschinenbauindustrie ab – zwei Branchen, die in Niedersachsen und Baden-Württemberg eine zentrale Rolle spielen. "Entscheidend sind strukturelle Unterschiede zwischen den Bundesländern wie eine starke Präsenz der Automobilindustrie", erklärt Robert Lehmann, Konjunkturexperte des Ifo-Instituts.
Die neuen Berechnungen des Ifo-Institutssind noch nicht fertig, doch bisherige Rechnungen zeigen, dass in Niedersachsen der Rückgang der industriellen Wertschöpfung je nach Szenario mit bis zu 2 Prozent besonders stark ausfällt. Baden-Württemberg und das Saarland müssen sogar Einbußen von bis zu 3 Prozent verkraften, wenn die Zölle auf bis zu 50 Prozent steigen. Diese Bundesländer, deren Wirtschaft stark vom Export abhängt, stehen somit vor erheblichen Herausforderungen.
Hamburg als Ausnahme
Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet Hamburg. Laut der veralteten Ifo-Analyse könnte die Hansestadt in einem Szenario von den neuen Zöllen profitieren – mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent bei der industriellen Wertschöpfung. Marcel Thum, Geschäftsführer der Dresdener Ifo-Niederlassung, erklärt: "Der industrielle Fokus Hamburgs auf den sonstigen Fahrzeugbau, unter den auch der Schiffbau fällt, könnte die negativen Zolleffekte der anderen Industrien kompensieren."
Selbst im schlimmsten Fall – mit hohen reziproken Zöllen von bis zu 50 Prozent – hätte Hamburg mit einem Rückgang von nur 1,5 Prozent besser abgeschnitten als andere Bundesländer. Grund dafür ist die spezielle Branchenstruktur der Stadt, die weniger stark von den US-Strafzöllen betroffen ist.
Ökonom sorgt sich um Deutschlands Wirtschaftswachstum
"Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr ohnehin nur um 0,3 Prozent gestiegen wäre, dann blieben wir - rein hypothetisch - nur noch bei einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent. Ich würde das kaum noch Wachstum nennen", betont Lehmann. Damit bereiten ihm die Auswirkungen der Zölle auf das Wirtschaftswachstum Deutschlands am meisten Sorgen.
Verwendete Quellen:
ZDFheute: "Welche Bundesländer die Zölle besonders treffen"
Nachrichtenagentur dpa
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