Galerie im Weißen Haus
Trump lässt Porträts von Obama und Bush "verstecken"
Veröffentlicht:
von Claudia ScheeleDer ehemalige US-Präsident Barack Obama, der ehemalige US-Präsident George W. Bush und der aktuelle US-Präsident Donald Trump beim Staatsbegräbnis für den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter.
Bild: REUTERS/Brendan McDermid
US-Präsident Donald Trump hat die offiziellen Porträts seiner Vorgänger Barack Obama und George W. Bush aus der prominenten Galerie des Weißen Hauses entfernen lassen. Die Gemälde befinden sich nun in einem abgelegenen Treppenhaus.
US-Präsident Donald Trump hat erneut für Schlagzeilen gesorgt: Die offiziellen Porträts seiner Vorgänger Barack Obama und George W. Bush wurden aus der prominenten Präsidentengalerie im Weißen Haus entfernt und in ein abgelegenes Treppenhaus verlegt. Diese Entscheidung hat sowohl politische Beobachter:innen als auch ehemalige Regierungsmitglieder irritiert und wird als Affront gegen die beiden Ex-Präsidenten gewertet.
Die Gemälde, die traditionell in der Eingangshalle des Weißen Hauses ausgestellt sind, befanden sich bislang in bester Gesellschaft mit den Porträts anderer ehemaliger US-Präsidenten. Nun hängen sie laut einem Bericht von CNN in einem "kaum genutzten Bereich", der von Gästen des Weißen Hauses nur selten betreten wird.
Politische Botschaft oder persönliche Fehde?
Die Entfernung der Porträts wird von vielen als bewusste Demütigung interpretiert. Trump hatte sich bereits in der Vergangenheit kritisch über Barack Obama und George W. Bush geäußert. Besonders Obama war häufig Ziel von Trumps Attacken – sei es in Bezug auf dessen Gesundheitsreform („Obamacare“) oder die Iran-Politik.
"Es ist offensichtlich, dass Trump keine Wertschätzung für seine Vorgänger hat", kommentierte ein ehemaliger Mitarbeiter des Weißen Hauses gegenüber CNN. Kritiker:innen sehen in Trumps Handeln eine Missachtung der Traditionen des Präsidentenamtes und eine Vertiefung der politischen Spaltung in den USA.
"Verstecken" von Vorgänger-Porträts stößt auf Kritik
Die Entscheidung wurde von beiden politischen Lagern unterschiedlich aufgenommen. Während Republikaner:innen größtenteils schweigen, äußerten sich Demokrat:innen empört. Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, nannte die Verlegung der Porträts "kleinlich" und "unwürdig eines Präsidenten".
Auch internationale Beobachter:innen zeigten sich überrascht. "Es zeigt, wie sehr politische Polarisierung selbst Symbole der Einheit wie die Präsidentengalerie im Weißen Haus betrifft", sagte ein Historiker aus Großbritannien in einem Interview mit der "BBC".
Entscheidung auch historisch ungewöhnlich
Die Tradition, offizielle Porträts ehemaliger Präsidenten im Weißen Haus auszustellen, reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Sie symbolisiert den Respekt für das Amt und die Kontinuität der amerikanischen Demokratie. Präsidenten beider Parteien haben sich bisher an diese Gepflogenheit gehalten – selbst bei politischen Differenzen mit ihren Vorgängern.
Die jetzige Verlegung ist daher ein Bruch mit diesem Protokoll und wirft Fragen über Trumps Umgang mit den Normen des Präsidentenamtes auf. "Das ist kein Zufall", erklärte ein Insider gegenüber "CNN". "Trump versucht, seinen eigenen Stil zu etablieren – auch wenn das bedeutet, Traditionen zu brechen." Bisher ist unklar, ob die Porträts nach der öffentlichen Kritik wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren.
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