Ukraine-Krieg

"Sensenmann im Nacken": Putin-Vertrauter Medwedew droht Selenskyj mit Tod

Veröffentlicht:

von Emre Bölükbasi

Der Putin-Vertraute Medwedew (2. v. links) verschärft seinen Ton gegenüber Kiew weiter. (Archivbild)

Bild: Ekaterina Shtukina/Pool Sputnik via AP/dpa


Mit wüsten Beleidigungen droht Russlands Ex-Präsident Medwedew Selenskyj auf Telegram. Auslöser ist eine Weihnachtsansprache.

Das Wichtigste in Kürze

  • Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht Selenskyj auf Telegram offen mit dem Tod.

  • Auslöser war eine Weihnachtsansprache des ukrainischen Präsidenten, die Medwedew als Angriff deutete.

  • Die verbalen Entgleisungen markieren eine neue Eskalationsstufe im Ukrainekrieg.

Russlands Ex-Staatschef Dmitri Medwedew hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem mit Beleidigungen gespickten Text auf Telegram mit dem Tod gedroht. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die verbale Auseinandersetzung zwischen den beiden Kriegsparteien nimmt damit eine neue, besorgniserregende Dimension an.

Anlass der Drohung

Medwedew reagierte auf Selenskyjs Weihnachtsansprache, in der dieser angedeutet hatte, dass viele Ukrainer:innen den Tod "einer Person" - vermutlich Kremlchef Wladimir Putin - wünschen würden. Obwohl Selenskyj keinen Namen nannte, war im Kontext klar, auf wen sich die Aussage bezog.

In seiner Antwort schrieb Medwedew: "Allen ist klar, dass er den Tod nicht nur 'eines Menschen' wünscht, sondern unser aller und unseres Landes. Und er wünscht es nicht nur, er hat auch massive Angriffe befohlen" . Der jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrates fügte hinzu, dass "der Sensenmann dem Schuft oft im Nacken sitzt".

Besonders grobe Entgleisung

Medwedew, der für seine Rolle als Scharfmacher bekannt ist, ging noch weiter und äußerte, dass nach Selenskyjs "baldigem Tod" dessen konservierter Leichnam "zu wissenschaftlichen Zwecken" in der Kunstkammer in St. Petersburg ausgestellt werden sollte - einem Raritätenkabinett, in dem Zar Peter I. im 18. Jahrhundert naturwissenschaftliche Objekte sammeln ließ. Selbst für Medwedews bekannte aggressive Rhetorik gilt diese Äußerung als außergewöhnlich grobe Entgleisung.

Die verbale Eskalation findet vor dem Hintergrund gegenseitiger schwerer Vorwürfe statt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf der Ukraine am Montag einen versuchten Drohnenangriff auf eine Residenz Putins vor, was Kiew bestreitet. US-Präsident Donald Trump bestätigte, dass er von Putin über einen solchen Angriff informiert worden sei, und kritisierte die Ukraine mit den Worten: "Das ist nicht gut."

Medwedews Rolle als Scharfmacher

Medwedew, der von 2008 bis 2012 russischer Präsident war und einst als liberaler Hoffnungsträger galt, hat sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als notorischer Scharfmacher etabliert. Er fällt regelmäßig mit scharfen Drohungen und antiwestlichen Äußerungen auf, darunter auch immer wieder mit Atomdrohungen.

In den letzten Jahren hat sich Medwedew zu einem der lautstärksten Kritiker:innen des Westens und der Ukraine entwickelt. So drohte er beispielsweise im Mai 2023 nach einem angeblichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml mit der "physischen Eliminierung" Selenskyjs und seiner "Clique".

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen fast vier Jahre an. In dieser Zeit haben beide Seiten laut Bericht Luftangriffe auf das gegnerische Staatsoberhaupt vermieden, obwohl russische Spezialkräfte in den ersten Kriegstagen 2022 Jagd auf Selenskyj gemacht haben sollen. Nach Angaben ukrainischer Sicherheitsdienste wurden seitdem zahlreiche russische Attentatspläne vereitelt.

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

Mehr entdecken