Politisches Berlin
Inhalt statt "kaputtschreien": CDU-Generalsekretär Linnemann kritisiert Störung von Weidel-Interview
Veröffentlicht:
von dpaCDU-Generalsekretär Linnemann: "Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören."
Bild: Michael Kappeler/dpa
Trillerpfeifen, Hupen und laute Musik: Das ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Weidel ist massiv gestört worden. Der CDU-Generalsekretär Linnemann hat dafür kein Verständnis.
Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat kein Verständnis für die Störung des ARD-Sommerinterviews mit AfD-Chefin Alice Weidel durch lauten Protest gegen die Partei. "Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören", sagte Carsten Linnemann in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". Man könne die Wähler:innen nicht ignorieren und "kaputtschreien", sondern müsse die AfD inhaltlich bekämpfen.
Das am Sonntagnachmittag (20. Juli) live im Internet übertragene Interview wurde im Berliner Regierungsviertel an der Spree unter freiem Himmel geführt. Eine Demonstration am anderen Ufer mit Trillerpfeifen, Hupen und lauter Anti-AfD-Musik waren in der Übertragung stark zu hören. Weidel beklagte sich beim Interviewer Markus Preiß, dass seine Fragen nicht zu verstehen seien.
Auch in den News:
Der AfD warf Linnemann vor: "Weidel ist nur daran interessiert, schlechte Nachrichten zu konsumieren und dann den Champagner aufzumachen. Sie freut sich, wenn die Insolvenzzahlen nach oben gehen und die Wirtschaft abschmiert." Diese Haltung sei durch das Interview deutlich geworden. Aber: "Das wurde leider überlagert durch diese lauten Schreie. Das bringt gar nichts in der Demokratie. Argumente zählen und sonst nichts."
Hinter der Störaktion beim Interview steckt nach eigenen Angaben die Gruppe Zentrum für Politische Schönheit. Die Polizei beendete die nicht angemeldete Aktion. Die ARD kündigte an, für künftige Interviews Vorkehrungen zu treffen.
Über ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD, für dessen Vorbereitung sich die SPD qua Parteitagsbeschluss einsetzt, sagte Linnemann: "Die zehn Millionen Wähler sind nicht von heute auf morgen weg. Die wollen, dass wir bessere Politik machen." Die Debatte über ein Parteiverbot sei "nicht zielführend", da sie von der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Partei ablenke.
Mehr News

CSU-Klausur
Söder warnt: Schwarz-Rot darf nicht am Rentenstreit scheitern

Ehemalige Kunststoff-Sparte von Bayer
Chemiefirma Covestro wird von arabischem Staatskonzern übernommen

Teillegalisierung
Alkohol und Cannabis am Steuer: Wie gefährlich ist der Mix?

Russischer Angriffskrieg
Trump: Ukraine soll US-Friedensplan bis Donnerstag annehmen

H3N2
Mehrere Influenza-Mutationen: Europa droht schwere Grippesaison

Infrastruktur in Bayern
Baustellen, Ausfälle, Ersatzverkehr? Deutsche Bahn saniert 2026 sieben Strecken in Bayern

Spaziergänger findet Leiche
Frauenleiche im Forstenrieder Park bei München: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Im Video
Mehr Abos ab 2027: Fußballfans zahlen nochmal drauf

Online-Deals
"Hart aber fair" streamen: Darum geht es am Montag und das sind die Gäste
