Nicht Grippe, nicht Erkältung

Rätselhafte Infekte: Das steckt hinter dem Adenovirus

Veröffentlicht:

von Michael Reimers

Dieser Virusinfekt lässt sich nicht so leicht abschütteln: Das Adenovirus breitet sich besonders im Vereinigten Königreich aus.

Bild: Steinach


Adenoviren gelten als besonders hartnäckig. Warum sie so ansteckend sind, welche Symptome auftreten und was wirklich hilft.


Viele Betroffene glauben zunächst an eine hartnäckige Erkältung oder eine Grippe. Doch hinter den langanhaltenden Beschwerden steckt oft etwas anderes: Adenoviren. In mehreren Ländern, darunter Großbritannien, breiten sie sich aktuell stark aus, wie "Focus Online" berichtet.

Die Erreger verursachen Symptome, die deutlich länger anhalten und mehrere Organe betreffen können. Auch in Deutschland werden Adenoviren nachgewiesen, wenn auch in geringerem Ausmaß, so das Robert-Koch-Institut.

Was sind überhaupt Adenoviren?

Adenoviren gehören zu den DNA-Viren. Inzwischen sind über 50 Typen bekannt, die Menschen infizieren können. Anders als klassische Erkältungsviren beschränken sie sich nicht nur auf die Atemwege, sondern können gleichzeitig Augen, Magen-Darm-Trakt oder sogar die Blase betreffen.

Typische Symptome sind Husten, Halsschmerzen, Fieber und starke Müdigkeit. Hinzu kommen häufig brennende oder tränende Augen sowie Durchfall bis hin zu Erbrechen. Während eine gewöhnliche Erkältung meist nach wenigen Tagen abklingt, können Adenovirus-Infektionen bis zu zwei Wochen anhalten. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem, so das RKI.

Die Viren gelten als äußerst widerstandsfähig. Sie überleben auf Oberflächen mehrere Wochen und werden über Schmierinfektionen übertragen.

Was kann man gegen Adenovirus-Infektion tun?

Eine spezifische Therapie gegen Adenoviren existiert nicht. Ärztlich behandelt werden ausschließlich die Symptome, etwa mit Ruhe, Flüssigkeit sowie fieber- oder schmerzlindernden Mitteln. Auch eine Impfung steht nicht zur Verfügung. Deshalb kommt der Prävention eine zentrale Rolle zu – insbesondere durch konsequente Hygiene, wie das Robert Koch-Institut rät.

Empfohlen werden gründliches Händewaschen, Desinfektion von Flächen und der vorsichtige Umgang mit gemeinsam genutzten Gegenständen. Erkrankte sollten Handtücher und Hygieneartikel nicht teilen und engen Kontakt vermeiden. Da Adenoviren lange ansteckend bleiben können, ist Vorsicht besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wichtig.


Verwendete Quellen:

RKI: "Adenovirus-Konjunktivitis"

Focus Online: "Nicht Grippe, nicht Erkältung: Was hinter den mysteriösen Adenoviren steckt"

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