Designierte Bürgermeisterin

Neue Details zum Angriff in Herdecke – Tochter soll Iris Stalzer gequält haben

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von dpa

Ein Rettungshubschrauber brachte die schwer verletzte Bürgermeisterin von Herdecke ins Krankenhaus. (Archivbild)

Bild: Alex Talash/dpa


Nach dem Messerangriff auf Herdeckes künftige Bürgermeisterin Iris Stalzer kommen erschütternde Details ans Licht. Laut Ermittler:innen soll ihre 17-jährige Adoptivtochter sie bedroht und misshandelt haben.

Nach dem Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke im Ruhrgebiet sind neue Details zu der Tat bekanntgeworden, wie Ermittlerkreise der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigten. Demnach hat die 17-jährige tatverdächtige Tochter ihre Mutter am Dienstag (7. Oktober) über einen längeren Zeitraum im Keller des Hauses bedroht und gequält. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Das Mädchen soll dabei auch mit einem Deospray und einem Feuerzeug auf die Mutter zugegangen sein, um deren Haare und Bekleidung anzuzünden. Beide sollen sich lautstark über einen längeren Zeitraum gestritten haben.

Vor dem Ruf der Rettungskräfte wurden demnach größere Blutspuren in dem Haus entfernt. Auch diese Details wurden der dpa aus Ermittlerkreisen bestätigt. Bereits bekannt war, dass die Adoptivtochter dann auf ihre Mutter eingestochen und sie lebensgefährlich verletzt haben soll.


Die Politikerin ist in der Zwischenzeit außer Lebensgefahr. Die Ermittler:innen werten die Tat als gefährliche Körperverletzung. Die Tochter hatte nach Angaben der Ermittler nach dem Angriff selbst den Notruf gewählt.

Die Juristin Iris Stalzer (SPD) hatte die 17-Jährige demnach selbst als Angreiferin belastet. Offen ist bislang die Motivlage. In der Familie gab es laut Polizei und Staatsanwaltschaft immer wieder familiäre Streitigkeiten. Mit im Haus war der 15 Jahre alte Adoptivsohn. Welche Rolle er dabei gespielt hat, ist noch Teil der laufenden Ermittlungen.

Stalzer sollte nach der Kommunalwahl im September ihr Amt als Bürgermeisterin von Herdecke am 1. November antreten. Nach Angaben der Stadt, die zwischen Dortmund und Hagen liegt, leitet der Erste Beigeordnete auf unbestimmte Zeit die Verwaltung.

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