Wiedervereinigung
Tag der Deutschen Einheit: Warum ist der 3. Oktober ein Feiertag? Und wer hat frei?
Aktualisiert:
von Benedikt RammerIm Oktober 2024 war Schwerin Ausrichter der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit.
Bild: Stefan Sauer/dpa
Am 3. Oktober wird in Deutschland der Tag der Deutschen Einheit gefeiert – ein Feiertag, der an die Wiedervereinigung 1990 erinnert. Geschäfte bleiben geschlossen, und das Datum ist fest in der deutschen Geschichte verankert.
Das Wichtigste in Kürze
Der Tag der Deutschen Einheit erinnert an den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990.
Es handelt sich um einen bundesweiten gesetzlichen Feiertag, an dem Geschäfte geschlossen bleiben.
Vor 1990 wurde in Westdeutschland am 17. Juni der "Tag der Deutschen Einheit" begangen, um an den Arbeiteraufstand von 1953 zu erinnern.
Am 3. Oktober 2025 feiert Deutschland den Tag der Deutschen Einheit – einen der wichtigsten Feiertage des Landes. Dieses Datum erinnert an den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990. Damit markiert dieser Tag die Wiedervereinigung Deutschlands und das Ende der deutschen Teilung, die nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen hatte.
An diesem Tag vor 35 Jahren hörte die DDR als souveräner Staat auf zu existieren und wurde Teil der Bundesrepublik Deutschland. In Berlin feierten damals Hunderttausende Menschen die Einheit. Bundespräsident Richard von Weizsäcker betonte: "In freier Selbstbestimmung wollen wir die Einheit Deutschlands vollenden." Dieser Satz bleibt sinnbildlich für die friedliche Wiedervereinigung des Landes.
Der Weg zur Wiedervereinigung
Der Weg zur deutschen Einheit war komplex und von zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt. Bereits im Sommer 1990 stand die DDR-Wirtschaft nach der Einführung der D-Mark kurz vor dem Kollaps. Gleichzeitig verließen weiterhin Hunderttausende Bürger:innen das Land, was die Lage zusätzlich verschärfte. Gerüchte über mögliche Putschversuche durch Stasi, Armee oder Volkspolizei sorgten für weitere Unsicherheit.
DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière ergriff schließlich die Initiative und schlug am 3. August 1990 vor, den Beitritt der DDR vorzuziehen. Delegationen beider deutscher Regierungen verhandelten daraufhin den Einigungsvertrag, während die sogenannten Zwei-plus-vier-Gespräche mit den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs parallel geführt wurden. In einer entscheidenden Sitzung der Volkskammer wurde schließlich der 3. Oktober als Beitrittsdatum festgelegt – das frühestmögliche Datum nach Abschluss aller Verhandlungen.
Der Feiertag und seine Bedeutung
Der Tag der Deutschen Einheit ist einer von nur neun gesetzlichen Feiertagen, die in ganz Deutschland gelten. Er ist fest mit dem Datum des 3. Oktober verbunden und wird jedes Jahr an diesem Tag begangen – unabhängig davon, auf welchen Wochentag er fällt. In diesem Jahr fällt er auf einen Freitag, wodurch viele Arbeitnehmer:innen von einem verlängerten Wochenende profitieren können.
An diesem Feiertag bleiben die Geschäfte bundesweit geschlossen. Der Tag dient nicht nur dem Gedenken an die Wiedervereinigung, sondern auch als Symbol für Freiheit, Demokratie und die Überwindung von Teilung und Diktatur in Deutschland.
Der frühere Feiertag am 17. Juni
Vor der Wiedervereinigung wurde in Westdeutschland der "Tag der Deutschen Einheit" am 17. Juni begangen, um an den Arbeiteraufstand in der DDR im Jahr 1953 zu erinnern. Dieser Aufstand gegen das SED-Regime wurde blutig niedergeschlagen und galt im Westen als Symbol des Widerstands gegen die kommunistische Diktatur. Mit der Wiedervereinigung wurde dieser Feiertag durch den 3. Oktober ersetzt, da dieser das tatsächliche Ende der deutschen Teilung markiert.
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