Nach Gruppen-Erschießung
"Werden keine Wahl haben": Trump droht der Hamas mit dem Tod
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von dpaTrump droht der Hamas, sollte die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töten.
Bild: Alex Brandon/AP/dpa
Erst Verständnis, jetzt scharfe Kritik: Nach der öffentlichkeitswirksamen Erschießung mehrerer Menschen im Gazastreifen durch die Hamas, spricht der US-Präsident eine Drohung aus.
Zunächst hatte er sie noch gelobt, jetzt die Kehrtwende: Nach der Gruppen-Erschießung im Gazastreifen hat US-Präsident Donald Trump der Hamas mit dem Tode gedroht. Sollten sie in dem Küstenstreifen weiter Menschen umbringen, "werden wir keine Wahl haben als hineinzugehen und sie zu töten", schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social.
Trump machte im Weißen Haus später auf Nachfrage deutlich, dass dies keine US-Soldaten übernehmen werden. Es gebe Leute "ganz in der Nähe", die das machen würden – gemeint sein dürfte Israels Armee. Sie bekämen das leicht hin, aber unter Patronat der USA, betonte er.
Gruppen-Erschießung durch Hamas im Gazastreifen hatten Entsetzen ausgelöst
Davor hatten Berichte über Tötungen im Gazastreifen durch Hamas-Kämpfer international für Empörung gesorgt. Trump hatte das am Dienstag aber zunächst noch mit einem gewissen Verständnis kommentiert: Die Hamas habe gegen "sehr, sehr schlimme Banden" durchgegriffen, das habe ihn nicht groß gestört. "Das ist okay", sagte er wörtlich.
Auf der Plattform X war etwa ein Video veröffentlicht worden, das eine Gruppen-Erschießung von rund acht Menschen auf einem Platz südlich der Stadt Gaza zeigen soll. Augenzeugen hatten der Deutschen Presse-Agentur telefonisch gesagt, die Hamas habe den Getöteten vorgeworfen, Kollaborateure der israelischen Armee zu sein. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hatte die Erschießungen als schockierend bezeichnet. Auch die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die mutmaßlichen Exekutionen ebenfalls scharf.
Trump droht Hamas mit gewaltsamer Entwaffnung
Die Entwaffnung der Hamas, wie sie in Trumps Gaza-Friedensplan vorgesehen ist, dürfte zum Knackpunkt über wirklichen Frieden in der Region werden. Bislang lehnt es die Terrororganisation ab, die Waffen niederzulegen. Auch hier drohte Trump bereits. "Wenn sie die Waffen nicht niederlegen, werden wir sie entwaffnen", sagte der US-Präsident am Mittwoch (15. Oktober) vor Journalisten im Weißen Haus bei einem Treffen mit dem argentinischen Staatschef Javier Milei.
Stockend voran geht auch die Übergabe der toten Geiseln an Israel. Israel drohte deshalb, zum Krieg im Gazastreifen zurückzukehren. Sollten nicht alle toten Geiseln übergeben werden, käme das der Nichteinhaltung des Waffenruhe-Abkommens gleich.
Bergung toter Geiseln dauert an
Die erste Phase der von Trump initiierten Waffenruhe sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor. Bereits am Montag hatten die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Am Mittwochabend übergab die Hamas zwei weitere Leichen – und hat nach eigener Darstellung damit alle für sie erreichbaren Überreste von Geiseln ausgehändigt.
Laut Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Geiselleichen übergeben. Bisher übergab sie zehn Leichen. Bei einer davon handelt es sich nach israelischen forensischen Erkenntnissen nicht um die sterblichen Überreste einer Geisel.
In einer Erklärung der Hamas hieß es, man unternehme große Anstrengungen, um die Sache abzuschließen. Für die Bergung benötige es "außerordentliche Bemühungen und spezielle Ausrüstungen". Israels Armee erklärte, die Hamas sei "verpflichtet, sich an die Vereinbarung zu halten und die nötigen Schritte zu unternehmen, um alle Geiseln zurückzugeben".
Sorge wegen rechtsextremer Minister
Sowohl israelische als auch US-Beamte befürchten laut der US-Nachrichtenseite "Axios", dass rechtsextreme Minister in Israels Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Frage der Rückgabe der toten Geiseln nutzen werden, um das Waffenruhe-Abkommen zu untergraben und auf eine Wiederaufnahme des Krieges zu drängen. "Wir können nicht zulassen, dass das Abkommen scheitert", wurde ein Beamter der US-Regierung zitiert.
Der US-Sender CNN zitierte Trump, dass dieser erwäge, Israel die Wiederaufnahme der Kämpfe zu erlauben, sollte die Hamas sich weigern, ihren Teil der Vereinbarung einzuhalten.
Verwendete Quelle:
Nachrichtenagentur dpa
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