Höhere Abgaben

Einkommensteuer 2026: Sozialabgaben lassen Nettogehalt schrumpfen

Veröffentlicht:

von Jacqueline Bittl

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Weniger Netto für viele Gutverdiener

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Im Jahr 2026 droht vielen Arbeitnehmer:innen weniger Netto vom Brutto. Vor allem Gut- und Topverdiener:innen spüren die höheren Abgaben deutlich.

Das Wichtigste in Kürze

  • Arbeitnehmer:innen, die mehr als 5.500 Euro brutto im Monat verdienen, müssen im kommenden Jahr mit einem geringeren Nettogehalt rechnen.

  • Die geplanten Steuersenkungen der Bundesregierung gleichen die höheren Abgaben durch Sozialversicherungen nur teilweise aus.

  • Für Gering- und Durchschnittsverdiener gibt es netto nur ein kleines Plus, da vor allem der höhere Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung ins Gewicht fällt.

Wer 2026 auf seinen Gehaltszettel schaut, könnte eine unangenehme Überraschung erleben: Trotz geplanter Steuersenkungen bleibt bei vielen weniger netto übrig. Besonders betroffen sind Arbeitnehmer:innen, die mehr als 5.500 Euro im Monat verdienen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, sind Gründe dafür steigende Sozialabgaben sowie angehobene Beitragsbemessungsgrenzen in Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Effekte bei mittlerem Einkommen gering

Die Bundesregierung erhöht zwar den Grundfreibetrag sowie Kindergeld und Kinderfreibeträge leicht. Dennoch sind die Effekte auf das Nettogehalt bei mittleren Einkommen gering. Auch der Ausgleich der kalten Progression wirkt nur marginal. Wer gut verdient, zahlt durch die steigenden Sozialabgaben unterm Strich mehr.

Arbeitnehmer:innen mit einem Gehalt unter 5.500 Euro brutto sehen laut Deutschlandfunk teilweise ein minimales Plus. Singles mit 4.500 Euro brutto haben laut Datev-Berechnungen nur 3,58 Euro mehr netto pro Monat. Steuerentlastungen greifen hier kaum, der höhere Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung wirkt stärker.


Gut- und Topverdiener stark belastet

Ab 5.500 Euro brutto steigen die Abgaben für Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Bei Spitzenverdienern ab 8.000 Euro brutto kann das Nettominus laut SZ bis zu 464 Euro pro Jahr betragen. Nur Ausnahmen wie Singles mit 8.000 Euro Monatsgehalt profitieren leicht trotz höherer Abgaben.

So lässt sich 2026 sparen

Die Pendlerpauschale steigt auf 38 Cent je Kilometer, die ersten 20 Kilometer des Arbeitswegs werden berücksichtigt. Auch Ehrenamtliche profitieren von höheren Freibeträgen, zum Beispiel für Übungsleiter:innen oder Vereinsaktivitäten. Wer diese Möglichkeiten nutzt, kann sein Nettogehalt zumindest etwas entlasten.


Verwendete Quellen:

Süddeutsche Zeitung "2026 wird kein gutes Jahr für das Nettogehalt"

Deutschlandfunk "Nettogehalt vieler Gut- und Topverdiener wird 2026 geringer ausfallen"

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