Feuerdrama in Asien

Hochhausbrand in Hongkong: Zahl der Toten steigt auf mindestens 55

Aktualisiert:

von Jana Wejkum

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Opferzahl nach Hongkong-Inferno steigt

Videoclip • 35 Sek • Ab 12


Die Feuerwehr kämpfte die ganze Nacht, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Wie viele Menschen noch in den Gebäuden vermisst werden, ist unklar.

Bei einem Großbrand im Wohnhauskomplex Wang Fuk Court in Hongkong am Mittwoch (26. November) ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 55 gestiegen. Mehr als 120 Menschen wurden verletzt; wie viele vermisst werden, bleibt offen. Zuvor hatte der Hongkonger Regierungschef John Lee in der chinesischen Sonderverwaltungsregion von 279 Vermissten gesprochen.

Das Feuer war am Mittwochnachmittag ausgebrochen. Zahlreiche Bewohner:innen waren in den Wohnungen eingeschlossen. Bilder und Videos der Nachrichtenagentur Reuters zeigten mehrere Hochhäuser, die in dichten schwarzen Rauch gehüllt sind. Brennende Teile stürzten zu Boden und im Inneren einzelner Wohnungen waren Feuerherde zu erkennen. Die ganze Nacht über waren mehr als 1.200 Feuerwehrleute im Einsatz. Inzwischen teilte die Feuerwehr mit, die Flammen unter Kontrolle gebracht zu haben.

Der Wang Fuk Court im Norden von Hongkong besteht aus insgesamt acht Gebäuden mit mehr als 1.900 Wohnungen. Sieben von acht Gebäuden sind vom Feuer betroffen, vier der Brände gelten inzwischen als gelöscht.

Drei Männer festgenommen

Viele der Häuser sind gerade mit Bambus-Gerüsten verkleidet. Offenbar wurden an den Gebäuden gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Die Polizei nahm mittlerweile drei Männer einer Baufirma wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung fest. Wie die Behörden mitteilten, besteht zudem die Annahme, dass für die Arbeiten verwendete Materialien möglicherweise nicht den Brandschutzvorschriften entsprochen haben. Zur Brandursache wird noch ermittelt.

Hongkongs Regierungschef John Lee ordnete derweil an, alle Gebäude in der chinesischen Sonderverwaltungsregion, die derzeit großflächig renoviert werden, zu überprüfen. Gegen die traditionell im Bau verwendeten Bambusgerüste gab es immer wieder Bedenken hinsichtlich der Brandschutzsicherheit.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur Reuters

Nachrichtenagentur dpa

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